WG-Kennzeichen: 3000 Unterschriften gehen an den Landrat
Initiative will das Thema jetzt in den Kreistag tragen – Sievers wird nicht von sich aus aktiv
WANGEN (jps) - Die Initiative für die Wiedereinführung des WGKennzeichens aus dem Raum Wangen hat Landrat Harald Sievers fast 3000 Unterstützer-Unterschriften übergeben. Diese sind das Ergebnis einer Online-Petition und von Sammlungen bei Aktionen, etwa auf Marktplätzen.
Bei dem Termin im Landratsamt am Mittwochabend ist es zudem zu einem dreiviertelstündigen Austausch der Positionen gekommen. Dabei stellten die Initiatoren ihre in den vergangenen Monaten bei verschiedenen Veranstaltungen dargestellten Standpunkte für das Altkennzeichen dar. Landrat Harald Sievers sagte zur SZ Wangen, das einheitliche RV-Schild sei „eine der wenigen Möglichkeiten des Kreises, nach außen in Erscheinung zu treten“.
Sievers: Diskussionen der Fraktionen abwarten
Gerold Fix, einer der Gründer der Initiative, hält dem entgegen: Die Ummeldepflicht bei Zuzügen bestehe seit 2015 nicht mehr. Deshalb gebe es zahlreiche Landkreis-Bewohner, die mit auswärtigen Schildern unterwegs seien. Außerdem hält er auch das WG-Kennzeichen für eine gute Möglichkeit, den Landkreis Ravensburg zu repräsentieren. Der Wangener Fix und die ebenfalls bei dem Termin im Landratsamt anwesenden weiteren Initiativen-Mitbegründer Hans Knöpfler und Berthold Büchele aus Ratzenried möchten das Thema jetzt in den letztlich entscheidenden Kreistag tragen. Dazu wollen sie Gespräche mit dort vertretenden Fraktionen führen. Dabei gehe es unter anderem um die Frage, wer einen entsprechenden Antrag stellt. Denn Landrat Sievers ließ am Donnerstag durchblicken, dass die Kreisverwaltung in der Sache nicht selbst aktiv werde: „Wir werden jetzt die Diskussion in den Fraktionen abwarten.“
Die Initiative baut bei der Durchsetzung ihres Wunsches auf die Rückendeckung von 2942 Unterzeichnern. Von diesen leben laut Auswertung der Initiative 2659 im Landkreis Ravensburg und davon demnach mehr als 1100 in Wangen. Zur Erinnerung: Für eine erfolgreiche Online-Petition benötigte es 2200 Unterschriften. Diese Zahl
wurde im Dezember überschritten. Deshalb hatten die 72 Kreistagsmitglieder im Nachgang eine Benachrichtigung erhalten.
Bislang wenige Reaktionen der Kreisräte
Darauf reagiert haben bislang allerdings nicht allzu viele – zumindest öffentlich auf der Plattform Openpetition.org. Stand Donnerstag gab es acht Zustimmungen für das Ansinnen, drei Enthaltungen und eine Ablehnung. Unterdessen tritt Gerold Fix einem zuletzt häufiger zu
hörenden Argument entgegen, wonach sich das Interesse am Wangener Retrokennzeichen in Grenzen halte. Deshalb vergleicht er: „Die Online-Petition im Bodenseekreis hatte (bei zwei diskutierten Altkennzeichen) am Ende 1071 Unterstützer (davon 960 im Landkreis selbst). Wir haben fast 3000, davon über 2600 im Landkreis“, schrieb er am Donnerstag.
Er schlussfolgert: „Damit ist, meine ich, schon belegbar, dass es ein ,relativ’ hohes Interesse an einer Wiedereinführung von WG gibt.“