Wasserschutzpolizei bringt Schwan in Sicherheit
Bereits der zweite Einsatz in Lindau in wenigen Tagen Aufgeschreckter Schwan hat sich schon wieder erholt
LINDAU - Die Wasserschutzpolizei ist Donnerstagmorgen schon wieder als Tierretter im Einsatz gewesen. Diesmal brachten die Beamten einen aufgeschreckten Schwan in Sicherheit, der auf der Seebrücke unterwegs war und den Weg ins Wasser nicht mehr fand.
Das junge Tier hatte Donnerstagmorgen offensichtlich für einen Spaziergang den Kleinen See verlassen. Gegen 9 Uhr watschelte der Schwan jedenfalls über die vielbefahrene Brücke. Der Verkehr schien ihn zu irritieren: Er wollte zurück ins Wasser, wusste aber nicht wie. Der junge Schwan, dessen Gefieder noch nicht ganz weiß war, ging ein paar Schritte, hielt dann aber immer wieder an, um durch die Stäbe der Brücke nach unten in sein Revier zu blicken. Als sich dann auch noch ein Hund näherte, bekam er Angst und wollte sich durch die Gitterstäbe drücken.
Die herbeigerufene Wasserschutzpolizei versuchte mit Unterstützung eines Mannes von der Verkehrsüberwachung den Schwan einzufangen. Klaus Achtelstetter, Chef der Lindauer Wasserschutzpolizei, ging mit einer Decke langsam auf das Tier zu, warf sie über den Schwan und nahm ihn auf den Arm. Der ließ sich ohne Gegenwehr ins Polizeiauto tragen. Dort fuhr er dann auf dem Schoß des Polizisten direkt zur Tierärztin. „In der Decke war er relativ ruhig“, sagt Achtelstetter. „Aber seinen Herzschlag hab ich schon deutlich gespürt.“Außerdem habe das aufgeregte Tier etwas geblutet. „Er hat sich schon erholt“, gibt Dr. Barbara Zaltenbach-Hanßler bereits Donnerstagmittag Entwarnung. Sie vermutet, dass das Tier einfach nur erschöpft gewesen sei. Vielleicht habe der Schwan versucht, über die Brücke zu fliegen, es aber nicht geschafft. „Spätestens morgen entlassen wir ihn“, sagt die Tierärztin. Nicht ganz so gut geht es dagegen dem Schwan, der sich bereits am Mittwoch in einer Leine am Kleinen See verfangen hatte . Der eingeklemmte Fuß sei „stark entzündet“, außerdem habe sich das Tier total verausgabt. „Er war dem Ertrinken nahe“, sagt die Tierärztin. Vermutlich werde er noch acht bis zehn Tage in ihrer Obhut bleiben müssen.
Dass im Winter immer mal wieder Schwäne Hilfe brauchen, sei laut Zaltenbach-Hanßler normal. Dass nun zwei Schwäne in zwei Tagen behandelt werden mussten, habe nichts mit dem harten Winter zu tun, meint auch Achtelstetter. Denn Schnee und Kälte seien die Tiere gewohnt. „Das war reiner Zufall.“
Ein Video zur Rettung des Schwans gibt es unter www.schwäbische.de/ schwan-lindau.de