Hergensweiler saniert ober- und unterirdisch
Gemeinde erneuert Kanäle – Sanierung alter Bahnhof ist abgeschlossen
HERGENSWEILER - Bereits im Dezember haben die Räte in Hergensweiler einen Rekordhaushalt für 2019 auf die Beine gestellt. Den Mut, insgesamt fast sechs Millionen Euro für Investitionen in die Hand zu nehmen, braucht es. Hat doch die Gemeinde viele in diesem Jahr beschlossene Projekte zu finanzieren.
Zu den dicksten Brocken gehört die Kanalsanierung und -erneuerung in Ziergartenweg, Dorfmitte und Rupolz, die in drei Etappen über die Bühne gebracht werden soll. Allein diese Projekte werden die Gemeinde rund 700 000 Euro kosten.
So gut wie abgeschlossen ist die Sanierung des alten Bahnhofs. Mit den errechneten Gesamtkosten von rund 460 000 Euro liegt die Gemeinde voll im Plan. Im Hauptgebäude sind zwei Wohnungen wieder hergerichtet worden, die an sozial schwache Mitbürger oder anerkannte Asylbewerber vermietet werden sollen. In die ehemalige Schalterhalle wird die bisher im Rathaus untergebrachte Dorfbücherei einziehen und ein Gemeinschaftsraum entstehen. Hergensweiler hat sich hier Fördergelder aus dem europäischen Eler-Programm gesichert und auch vom Wohnungsbauprogramm des Freistaates profitiert. Aus Fördertöpfen schöpfen lässt sich auch bei den Kanalerneuerungen und dem voranschreitenden Breitbandausbau für Hergensweiler.
2019 erhält die Feuerwehr ihr neues Löschfahrzeug. Der Anschaffungspreis liegt bei 350 000 Euro. Die Gemeinde investiert auch in die Ausstattung und Gerätschaften der Wehr. Technisch besser ausgestattet wird auch der Bauhof. Eine neue Mensa, Glasfaseranschluss und ein digitales Klassenzimmer in der Grundschule lässt sich Hergensweiler 330 000 Euro kosten.
Fast eine Million Euro will die Gemeinde in den Erwerb von Grundstücken stecken, eine Viertelmillion Euro in Sanierung und Umgestaltung des gemeindlichen Friedhofs. Die Erschließung des Geländes für den Netto-Markt ist heuer angegangen worden. Die Ansiedlung des Verbrauchermarktes in der ersten Jahreshälfte 2019 wird die Grundversorgung im Ort sicherstellen. Einigung erzielt worden ist beim Bahnübergang Bingger.
Mit der Ausweisung des Baugebietes „Panoramaweg-Montfortstraße“hat die Gemeinde Hergensweiler dringend nachgefragtes Bauland geschaffen. Zwölf Bauplätze befinden sich in Gemeindebesitz, elf davon sollen verkauft werden. Die Vergabe erfolgt nach einem Punktesystem, das sich an sozialen Kriterien und der Verbundenheit der Bewerber zum Ort orientiert. Wohnungen für Mitarbeiter will ein Bauunternehmen schaffen, das sich hinter der Avia-Tankstelle ansiedeln wird. Den von einer Eigentümergemeinschaft geplanten Neubau eines dreigeschossigen Wohn- und Geschäftshauses in der Altmannstraße hat der Gemeinderat mit knapper Mehrheit abgelehnt. Bürgermeister Wolfgang Strohmaier hatte in der Sitzung aber darauf hingewiesen, dass das Landratsamt Lindau die fehlende Zustimmung zum Bauantrag wohl ersetzen wird, wenn die notwendige Anzahl an Stellplätzen nachgewiesen wird. Die nicht ausreichende Zahl an Stellplätzen war auch der Grund, weshalb die Räte einem Antrag auf Umbau und Wohnnutzung des Landhauses „Sonne“eine Absage erteilten und eine Veränderungssperre erließen. Zustimmung gab es für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das Gelände der früheren Gärtnerei Wilhelm. Hier möchte sich ein Dienstleistungsbetrieb ansiedeln.
Andrea Traut ist die neue Schulleiterin
Seit Beginn des neuen Schuljahres hat die Grundschule mit Andrea Traut eine neue Schulleiterin. Veränderungen stehen dann im März 2019 in der Pfarrgemeinde an. Pfarrer Joachim Lang und Pater Igo Gassner werden altershalber beziehungsweise aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt aufgeben. Hergensweiler wird keine eigene Pfarrei mehr haben, sondern ab 1. März der Pfarreiengemeinschaft Weißensberg zugeschlagen. Dies teilte Gemeindechef Strohmaier in der jüngsten Ratssitzung mit. Zu den kulturellen Höhepunkten im Dorfleben zählten das traditionelle Kinderfest, der Kultursommer mit seinen Konzerten am Eulenbrunnen und die Aufführungen der Theaterbühne.