Neue Hoffnung für den Andenpakt
Schon klar: Brexit, deutsch-französische Freundschaftstage – da ist wenig Platz für parteiinternes Klein-Klein. Aber ein wenig enttäuscht sind wir doch, so gar nichts von Friedrich Merz zu hören. Dabei hat die CDU doch begriffen, dass man Talent nicht brachliegen lassen darf. Der Heilsbringer vom Schwarzen Berg wird in die Führungsarbeit eingegliedert, wie sich das die Fraktion der alten weißen Männer gewünscht hat. Als junge weiße Männer hatten sie sich einst zum sagenumwobenen Andenpakt zusammengeschlossen, um den Auf- stieg junger Ossifrauen zu verhindern, die Physik studiert haben.
Jetzt gibt es wieder Hoffnung, denn Friedrich Merz kennt sich mit vielem aus, von dem die Kramp-Karrenbauer keine Ahnung hat. Höhenluft zum Beispiel. AKK lässt sich dauernd im Auto kutschieren, während Merz zwei Flugzeuge auf einmal steuern kann und auch von seiner Zeit bei BlackRock weiß, dass die Luft an der Spitze dünn ist. Mit dieser Qualifikation ist Merz prädestiniert als neues Mitglied des Bibelkreises. Der Bibelkreis – oder war es der Bibliothekskreis? – ist für die gei- stige Führung der Parteiführung zuständig, besteht aus Wissenschaftlern und anderen Experten und beschäftigt sich mit sozialer Marktwirtschaft. Also dem Kernthema aller Millionäre. Das passt.
Außerdem soll Merz sich um den wichtigen Themenbereich „Die Zukunft des Schnitzels im veganen Umfeld der Schulkantine“kümmern, ebenfalls an führender Stelle. Endlich findet die Kompetenz dahin, wo sie bisher so schmerzlich vermisst wurde. (hü)