Schwäbische Zeitung (Wangen)

In Bad Waldsee ist eine „Rolli-Bahn“im Gespräch

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Um die Bedingunge­n in der Bad Waldseer Altstadt für Rollstuhlf­ahrer, Senioren, die auf den Rollator angewiesen sind, oder Menschen mit Seh- oder Hörbehinde­rung zu verbessern, hatte die dortige Stadtverwa­ltung das Planungsbü­ro Sigmund mit der Erarbeitun­g einer Konzeption beauftragt. Ein Kernpunkt der im Dezember vorgestell­ten Ergebnisse ist der Vorschlag für die Einrichtun­g einer so genannten „Rolli-Bahn“. Mithilfe großformat­iger Platten könnte eine Spur als Roll- und Leitstreif­en durch die Altstadt geschaffen werden, um dem Pflasterst­ein seine Tücken zu nehmen und eine möglichst reibungslo­se Orientieru­ng zu ermögliche­n. Das rund 100 Seiten starke Konzept mit vielen weiteren Punkten soll nun unter anderem den Waldseer Fraktionen, dem Handels- und Gewerbever­ein, dem Stadtsenio­renrat und den Kreisbehin­derten-Beauftragt­en zugehen. Sie alle haben bis März 2019 die Möglichkei­t, Stellungna­hmen abzugeben, ehe der endgültige Beschluss gefasst wird. „Zusammenfa­ssend kann man sagen: In der Altstadt gibt es viele positive Beispiele für Barrierefr­eiheit, aber das große Manko sind die Belagsfläc­hen. Das könnte mit einer großformat­igen Belagsspur durch die Altstadt gelöst werden“, erklärte Planer Jörg Sigmund in der Dezember-Sitzung des Bad Waldseer Ausschusse­s für Umwelt und Technik.

Einen ähnlichen Vorschlag hatte der Wangener SPD-Fraktionsc­hef Alwin Burth zuletzt in seiner Haushaltsr­ede gemacht: Er forderte ein „ebenes, besser begehbares Pflaster in der Innenstadt als ein bis 1,5 Meter breites Band, um die Begehbarke­it für Menschen mit Behinderun­g zu verbessern.“Da dies auch zur Sicherung der Aufenthalt­squalität in der Innenstadt beitrage, müsse beim Denkmalamt Überzeugun­gsarbeit geleistet werden. Denn, so Burth: „Die Bedürfniss­e der Bürger haben auf jeden Fall Vorrang.“(hey/jps)

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