Schöne Bilder, hässlicher Fall
Der Kroatienkrimi: Der Mädchenmörder von Krac (ARD, Do., 20.15 Uhr)
– Es ist die fünfte Folge der sympathischen kroatischen Kommissarin. Und es ist vermutlich eine der brutalsten und hässlichsten. Gleich zu Beginn liegt ein junges Mädchen tot auf den Klippen, bewusst dort abgelegt und drapiert mit einer Folie. Andere sollen folgen. Als Chefin der Mordkommission von Split bringt Branka Maric (Neda Rahmanian) auch diesmal wieder den Verbrecher hinter Gitter, clever und couragiert, ganz wie es ihre Art ist. Auch in dieser Folge ist die Spurensuche zielgerichtet, im Nebel herumstochern ist nicht ihre Art. Körperlichkeit schon eher. Die Stöckelschuhe werden zur Waffe, den machohaften Kollegen vom Nachbarrevier geht sie auch mal körperlich an. Da kennt sie nichts. Inhaltlich ist dieser Fall aber eher flach. Dass der jugendliche Freund und die Schwester der Toten beinahe unbeschwert ihr Leben weiterführen, ist ebenso unglaubwürdig wie die Tatsache, dass die Spur, die zum Mörder führt, übersehen wird und auch in einem zurückliegenden Mordfall jahrelang unbeachtet blieb. Und dass sich die Chefin am Ende noch in Lebensgefahr begibt, auch. Sei’s drum. Die malerische Kulisse der Adria, die schöne, toughe Kommissarin und ein paar unverbrauchte, kroatische Schauspieler tun gut. Außerdem sehr wahrscheinlich, dass der nächste Fall (am 21.3.) wieder spannender ist.