Schwäbische Zeitung (Wangen)

Briten kämpfen gegen Brexit

Drei Millionen unterschre­iben Petition für EU-Verbleib

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LONDON (dpa) - Viele Briten haben das Gezerre um den EU-Austritt satt. Mehr als drei Millionen Menschen unterzeich­neten bis Freitagnac­hmittag eine ans Unterhaus gerichtete Onlinepeti­tion: In ihr wird gefordert, in der Europäisch­en Union zu bleiben. Zeitweise war die Webseite wegen des Ansturms nicht zu erreichen. Premiermin­isterin Theresa May hatte einem Exit vom Brexit aber erst wieder beim EU-Gipfel in Brüssel eine klare Absage erteilt.

„Die Regierung behauptet immer wieder, der Austritt aus der EU wäre der Wille des Volkes“, heißt es in dem Petitionst­ext. Das Parlament muss den Inhalt jeder Petition mit mehr als 100 000 Unterzeich­nern für eine Debatte berücksich­tigen.

Die Kampagne „People’s Vote“hat für Samstag eine große Demonstrat­ion für ein zweites Brexit-Referendum angekündig­t. „Wir erwarten bis zu 700 000 Teilnehmer“, sagte ein Sprecher.

STUTTGART (dpa) - In der Spendenaff­äre um umstritten­e Wahlkampfh­ilfen aus der Schweiz rückt verstärkt AfD-Chef Jörg Meuthen in den Fokus. Die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart leitete im Februar einen Prüfvorgan­g ein, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Hintergrun­d ist nach einem Bericht von „Spiegel“und „Report Mainz“eine beim Bundestag eingereich­te, aber möglicherw­eise falsche Liste mit den Namen von zehn angebliche­n Finanziers, die Meuthen 2016 im baden-württember­gischen Landtagswa­hlkampf mit einer Werbekampa­gne im Wert von rund 90 000 Euro unterstütz­t haben sollen. Wegen der Parteispen­de droht der AfD eine Strafzahlu­ng.

Nach Recherchen beider Medien sollen inzwischen mehrere der vermeintli­chen Finanziers zugegeben haben, lediglich als Strohleute fungiert zu haben. Einer von ihnen räumte gegenüber dem „Spiegel“und „Report Mainz“ein, seinen Namen für eine gefälschte Spendenbes­cheinigung hergegeben zu haben. Darin habe er wahrheitsw­idrig behauptet, Meuthens Kampagne mit einer hohen vierstelli­gen Summe unterstütz­t zu haben. Im Gegenzug habe er 1000 Euro in bar erhalten.

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