Uwe Stürmer wird Polizeipräsident
Präsidium in Ravensburg nimmt 2020 seine Arbeit für die Landkreise Ravensburg, Bodensee und Sigmaringen auf
RAVENSBURG (fh/sz) - Er war der Wunschkandidat vieler in der Region, besonders aber in Ravensburg: Uwe Stürmer wird am 1. Januar 2020 wie erwartet Leiter des neuen Polizeipräsidiums Ravensburg. Das hat das Innenministerium Baden-Württemberg am Freitagnachmittag mitgeteilt.
Demnach hatte sich Stürmer in einem umfassenden Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl nennt ihn einen „überaus erfahrenen Spitzenbeamten mit bester Qualifikation für diese verantwortungsvolle Führungsposition“. Er habe sich in seinen bisherigen Funktionen bei der Polizei Baden-Württemberg hervorragend bewährt und gezeigt, dass er aufgrund seiner Persönlichkeit herausragende Führungsaufgaben übernehmen kann.
Fall des „Babybrei-Erpressers“
Uwe Stürmer (56 Jahre) war stellvertretender Polizeipräsident in Konstanz und Chef der Kriminalpolizeidirektion in Friedrichshafen. Bei der Aufklärung des Falles des „BabybreiErpressers“von Friedrichshafen stand er zuletzt auch bundesweit in den Schlagzeilen. Vor der ersten Polizeireform 2014 hatte Stürmer sich als Leiter der damaligen Polizeidirektion in Ravensburg Meriten erworben. Als Konstanz neue Zentrale der Polizei für die Region wurde, hatte er bei aller Loyalität gegenüber seinem Dienstherren Probleme, die er in der neuen Struktur sah, offen angesprochen.
Bevor Stürmer 2007 die Leitung der Polizeidirektion Ravensburg übernahm, war er Leiter der Stuttgarter Mordkommission sowie Referent für Kriminalprävention, Jugend-, Rauschgift- und Gewaltkriminalität im Innenministerium BadenWürttemberg.
Zuletzt hatte er die Polizeireform von 2014 evaluiert und danach im Auftrag des Innenministeriums den Aufbau des neuen Präsidiums in Ravensburg vorangetrieben. 2020 nimmt dieses für die Landkreise Ravensburg, Bodensee und Sigmaringen die Arbeit auf, bis dahin ist noch das Polizeipräsidium Konstanz zuständig. Standort der neuen Zentrale wird die Gartenstraße sein, dort, wo früher die Polizeidirektion saß.
Strobl: „Fit für die Zukunft“
Wie das Innenministerium weiter mitteilt, wird mit dem am 20. März vom Landtag verabschiedeten Polizeistrukturgesetz 2020 ein neuer Zuschnitt der regionalen Polizeipräsidien in Baden-Württemberg ermöglicht. „Wir wollen die Polizei in Baden-Württemberg fit für die Zukunft machen. Dafür brauchen wir ein gesetzliches Fundament als stabile Grundlage für die geplanten Optimierungen. Dieses Fundament bildet das Polizeistrukturgesetz 2020. Darauf können wir die Weichen für unsere Polizei stellen und die neuen Strukturen, die wir vorausschauend geplant haben, maßgeschneidert aufbauen“, sagt Innenminister Strobl.
So werden mit Wirkung zum 1. Januar 2020 das regionale Polizeipräsidium Tuttlingen aufgelöst, der regionale Zuschnitt der Polizeipräsidien Karlsruhe, Konstanz und Reutlingen verändert sowie zwei neue regionale Polizeipräsidien mit Sitz in Pforzheim und in Ravensburg gebildet.