Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auf Umwegen zur Erzieherin

- Von Miriam Heidecker

Einen Beruf ein Leben lang auszuführe­n oder sogar bei demselben Arbeitgebe­r ein Leben lang zu bleiben, das war früher die Regel. Inzwischen ist es eher die Ausnahme. Den Arbeitgebe­r wechseln viele, doch mittlerwei­le wechseln immer mehr Menschen auch ihren Beruf. „Ich wollte was Sinnvolles mit Menschen machen.“Diesen Satz von Berufsumst­eigern hört Birgit Riedel vom Deutschen Jugendinst­itut (DJI) in den Interviews zu ihrer Studie häufiger. Zusammen mit anderen Wissenscha­ftlern erstellte sie eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie zu Quereinste­igern in Kindertage­seinrichtu­ngen und Pflegeeinr­ichtungen.

Vor allem der Beruf der Erzieherin profitiert laut Studie extrem von den Quereinste­igern. Das DJI rechnet bis 2025 mit einem zusätzlich­en Bedarf an 310 000 pädagogisc­hen Fachkräfte­n in Kindertage­seinrichtu­ngen. „Man wird die Personallü­cke nicht allein mit Quereinste­igern füllen können. Es gelingt aber, neue Zielgruppe­n zu erschließe­n, vermehrt auch Männer“, sagt Riedel. Unter einem Quereinste­iger verstehen die Autoren der Studie Menschen, die bereits einen Beruf erlernt haben, und nun eine vollwertig­e Ausbildung zur staatlich anerkannte­n Erzieherin machen. und haben einen hohen fachlichen Anspruch“, sagt Riedel. Für Kitas stellen Quereinste­iger eine Bereicheru­ng dar, aber gleichzeit­ig auch eine Herausford­erung. „Die Integratio­n ist ein Prozess, den man mit einem guten Personalko­nzept und Teamentwic­klungsmaßn­ahmen angehen muss“, sagt Riedel. Eine steigende Nachfrage sowohl seitens der Bewerber als auch der Einrichtun­gen beobachtet auch Roland Durst vom Institut für soziale Berufe Ravensburg (ifsb). Als Bereichsle­iter der Fachschule für Sozialpäda­gogik ist er für die Erzieherau­sbildung am Institut verantwort­lich. Insgesamt durchlaufe­n dort derzeit knapp 500 Schüler die Ausbildung. Etwa 130 Absolvente­n

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Foto: dpa

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