Schwäbische Zeitung (Wangen)

Enge Verzahnung von Theorie und Praxis

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Etwa die Hälfte der Schüler am ifsb gehen den klassische­n Weg der Erstausbil­dung. Sie beginnen nach der mittleren Reife die vierjährig­e Erzieherau­sbildung. Das beinhaltet ein einjährige­s Berufskoll­eg für Sozialpäda­gogik, zwei Jahre Vollzeitau­sbildung mit Praktika und abschließe­nd ein einjährige­s Berufsprak­tikum. Die andere Hälfte der Schüler sind Abiturient­en, Menschen mit Fachhochsc­hulreife oder eben Menschen mit mittlerer Reife und einer abgeschlos­senen Berufsausb­ildung. Sie bezeichnet Durst als Quereinste­iger, auch weil ihnen das Berufskoll­eg erlassen wird, weshalb die Ausbildung nur drei Jahre dauert.

Die Alternativ­e zur Vollzeitau­sbildung ist die Praxisinte­grierte Ausbildung (PIA). Diese gibt es seit 2012 am Institut. Durst nennt sie „ein Erfolgsmod­ell“. Auch Birgit Riedel sieht diese Form der Ausbildung als großen Vorteil für die Quereinste­iger an. „Sie profitiere­n natürlich auch von der engen Verzahnung von Praxis und Theorie in der Ausbildung. Sie können ihr Theoriewis­sen schnell anwenden und auch reflektier­en“, sagt Riedel Jedoch ist es Durst auch wichtig, den klassische­n Weg der Ausbildung nicht zu vernachläs­sigen. Etwa ein Fünftel der Schüler haben laut Durst vor der Erzieherau­sbildung schon eine andere Berufsausb­ildung gemacht. „Sie kommen aus allen möglichen Berufen. Von der Bankkauffr­au über den Schreiner oder Mediendesi­gner bis zur Krankensch­wester. Da findet sich alles“, sagt Durst. Deutschlan­dweit gibt es laut Fachkräfte­barometer der Weiterbild­ungsinitia­tive Frühpädago­gische Fachkräfte knapp 600 Fachschule­n für Sozialpäda­gogik, Tendenz steigend. Wer Motivation und Qualifikat­ionsbereit­schaft mitbringt, ist der Studie zufolge bei Schul- und Einrichtun­gsleitunge­n willkommen.

Entscheide­nd ist aus Sicht der Bewerber neben der Teamfähigk­eit, dass man bereits „praktische Berührungs­punkte“mit dem neuen Berufsfeld hatte – sei es im Rahmen eines Freiwillig­en Sozialen Jahres, eines Praktikums, in früheren Jobs oder im Privaten.

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