Dreiländertag und Ostereiermarkt passen
5000 Besucher erfreuen sich am Aussteller-Mix und an Angeboten zwischen Bewährtem und Neuen
Erstmals liefen beide Veranstaltungen parallel, 5000 bei der Eierschau.
WANGEN - Rund 2000 Besucher am Freitag und 3000 am Samstag: Auch der 38. Ostereiermarkt wird durchaus wieder als Erfolg in die Geschichte dieser Veranstaltung eingehen. 41 Aussteller zeigten an zwei Tagen im Rathaus ihre diffizilen EiKunstwerke. Fortgesetzt wurde die Entwicklung, neuen und jüngeren Künstlern eine Plattform zu bieten. Immerhin sieben Aussteller kamen aus diesen Reihen.
Paper-Art heißt jener Stil, den Stefan Linner mit nach Wangen gebracht hat. Was nichts anderes bedeutet, als dass der Siegenbürger kleine Papier-Kunstwerke auf oder in ein Ei setzt. Auch die handgedrechselten Holzeier von HeinrichAndreas Schilling aus Grünstadt sind eine so in Wangen noch nie gesehene Rarität. Linner und Schilling sind zwei von sieben Neuen, die nun von der Warteliste in die Künstlerriege wechselten. „Herr Schilling beispielsweise wartete schon seit dem Jahr 2000 darauf“, erzählt Organisatorin Julieta Strobel.
Unter die „Ei-Künstler“mischen sich auch Aussteller wie Birgit Beller, die Zubehör anbieten. „Ich komme seit rund 30 Jahren und ich komme furchtbar gerne“, sagt die Expertin für Naturfarben aus Rottenburg am Neckar. Was ihr an Wangen so gefällt? „Es ist heimelig und es gibt ein sehr nettes und interessiertes Publikum“, sagt Beller. Und weiter: „Wangen ist einfach ein sympathisches Städtle und drei Tage Eiermarkt sind ein bisschen wie Urlaub.“So ganz nebenbei erläutert sie Techniken und „Know-how für jedermann“.
Im Stockwerk darüber hatten Brunhilde und Gerhard Weiß ihren Tisch aufgebaut, die in Wangen ebenfalls seit knapp drei Jahrzehnten ihre „eingerichtete Altareier“ausstellen. Etwa zehn Stunden, erzählt das Ehepaar aus Kaufbeuren, brauche es für ein einziges Ei, das gemeinsam hergestellt wird. Die benötigten Figuren aus Steinmehl werden zwar gekauft, aber „passend gemacht“. Viele Arbeitsschritte sind nötig, bis ein solches „aufklappbares“Ei fertig ist. „Am einfachsten ist es, wenn ein Ei eine schöne, symmetrische Form hat“, berichtet Brunhilde Weiß. An Wangen schätzen sie und ihr Mann das Ambiente: „Und die Fürsorge. Da ist vom Hausmeister bis zur Verpflegung alles tipp-topp.“
Unter anderem mit einem Emu-Ei war Jarka Kuzel nach Wangen gekommen. Verziert ist es mit Spitze: „Die stammt noch aus der Kleidung von meiner Großmutter und ich wollte sie retten“, erzählt die gebürtige Pragerin, die seit 50 Jahren in der Schweiz lebt: „So hat mit den Eiern schließlich alles angefangen.“
„Das sind Kunstwerke. Man muss Achtung haben vor denen, die so etwas so ansprechend können“,
„Das sind Kunstwerke. Man muss Achtung haben vor denen, die so etwas so ansprechend können.“Hartmut Zieher aus Lindau war zum ersten Mal beim Ostereiermarkt
schwärmt Hartmut Zieher. Der Lindauer ist in Begleitung „zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal“beim Ostereiermarkt: „Ich bin froh, dass wir das heute verwirklicht haben. Das hier ist schon Besonders, eine feine Angelegenheit.“
Ähnlich äußern sich auch viele Besucher im Ausstellungs-Gästebuch. Von „gigantisch“ist dort die Rede, einer „riesigen Freude“und von der wahrhaft vorhandenen „Vielfalt“. Worte wie diese freuen Julieta Strobel ebenso wie dass sie auch englisch und französisch sprechende Besucher in Wangen begrüßen durfte: „Auch aus der Schweiz und aus Österreich waren Leute da. Und ich meine, Dreiländertag und Ostereiermarkt haben sich gegenseitig befruchtet.“
Bereits fest steht der Termin für den nächstjährigen Ostereiermarkt am 13. und 14. März 2020. Weitere Bilder vom Markt und dem Dreiländertag gibt es in unter: