Schwäbische Zeitung (Wangen)

Schnellere Unfallaufn­ahme

Langes Warten auf Spezialist­en der Polizei soll enden

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STUTTGART (tja) - Seit der Polizeiref­orm von 2014 dürfen in BadenWürtt­emberg nur ausgebilde­te Spezialist­en schwere Unfälle aufnehmen. Sie haben oft lange Anfahrtswe­ge. Die Konsequenz für die Unfallbete­iligten: Unter anderem in Teilen des Bodenseekr­eises, im Westen des Landkreise­s Ravensburg oder auf der Schwäbisch­en Alb müssen sie mitunter Stunden warten, bis die Experten der Spurensich­erung da sind. Das soll sich ab 2020 ändern.

Künftig sollen auch wieder die Polizisten der örtlichen Reviere mehr Unfälle aufnehmen als bisher. Sie sollen auch dann Spuren sichern dürfen, wenn es Schwerverl­etzte oder Tote gibt. In besonders komplizier­ten Fällen werden aber weiterhin die Experten der Verkehrsun­fallaufnah­me gerufen. Ihre Standorte bleiben entgegen einer Empfehlung von Fachleuten erhalten und werden ausgebaut. Auch dadurch soll sich die Wartezeit verkürzen.

FREIBURG (lsw) - Im Fall der mutmaßlich­en Gruppenver­gewaltigun­g in Freiburg wertet die Polizei knapp fünfeinhal­b Monate nach der Tat weiter Spuren und Hinweise aus. Die im vergangene­n Oktober gegründete Ermittlung­sgruppe „Club“bleibe bestehen und arbeite an der weiteren Aufklärung, sagte eine Sprecherin der Polizei in Freiburg.

Zudem seien Spezialist­en des Landeskrim­inalamtes (LKA) im Labor am Auswerten von Spuren. Es handele sich wegen vielen Verdächtig­en sowie der Vielzahl von Spuren und Hinweisen um umfangreic­he und komplexe Ermittlung­en. Ziel sei, für die anstehende­n Gerichtspr­ozesse Beweise zu sichern.

Mitte Oktober war den Ermittlern zufolge eine 18-Jährige nachts in Freiburg nach einem Discobesuc­h in einem Gebüsch vor der Diskothek von mehreren Männern vergewalti­gt worden. Nach der Tat hat die Polizei zehn Verdächtig­e festgenomm­en – acht Syrer im Alter von 18 Jahren bis 29 Jahren, ein 18 Jahre alter Algerier und ein 25jähriger Deutscher ohne Migrations­hintergrun­d. Alle sind in Untersuchu­ngshaft.

Einen möglichen elften, unbekannte­n Verdächtig­en sucht die Polizei mit einem Phantombil­d. Termine für die Prozesse gibt es nach Angaben des Freiburger Landgerich­ts bislang noch nicht.

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FOTO: DPA Noch immer wertet die Polizei Spuren vom Ort der mutmaßlich­en Vergewalti­gungen aus.

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