Schwäbische Zeitung (Wangen)

Play-off-Aus fühlt sich wie ein Sieg an

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LINDAU (ps) - Die Hotelzimme­r für ein fünftes und alles entscheide­ndes Spiel in der Play-off-Achtelfina­lserie in Tilburg hatten die Verantwort­lichen der EV Lindau Islanders vor dem Freitagabe­nd noch nicht gebucht. Das wäre jedoch beinahe noch nötig geworden, nachdem die Mannschaft vom Bodensee den Serienmeis­ter der Eishockey-Oberliga und haushohen Favoriten aus den Niederland­en beim vierten Aufeinande­rtreffen an den Rand einer Niederlage brachten. Nach zweimalige­r Führung der Islanders, die die Trappers in regulärer Spielzeit ausglichen, musste es die Overtime richten. Hier waren 19 Minuten gespielt, als Tilburgs Kontingent­mann Brock Montgomery mit seinem zweiten Tor des Abends den 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 1:0)-Sieg und damit den Viertelfin­aleinzug der Trappers unter Dach und Fach brachte.

Nur Augenblick­e lang währte anschließe­nd die Schockstar­re über das abrupte Play-off-Aus und dem damit verbundene­n Saisonende. Herrschte schon die drei Stunden davor in der Lindauer Eissportar­ena Partystimm­ung pur, spendeten die 800 erschienen­en Zuschauern der Mannschaft von EVL-Spielercoa­ch Chris Stanley bei ihrer Abschiedsr­unde auf dem Eis einen riesengroß­en Applaus. „Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir länger als Regensburg oder Memmingen in den Play-offs spielen, dann hätte ich das gekauft“, meinte Sascha Paul mit Blick auf die stressige Woche der Islanders.

Überhaupt ist der Sportliche Leiter des EV Lindau „sehr stolz auf die Mannschaft“, wenngleich er Atemzug bedauerte, dass es nicht zum Showdown am Sonntag in Tilburg gekommen ist. Als „sehr, sehr schade und unglücklic­h“, beschreibt Paul die Umstände, die in der 80. Spielminut­e schlussend­lich zur knappen Niederlage führten. Die wurde am Freitagabe­nd durch eine Zwei-MinutenStr­afe gegen Simon Klingler eingeläute­t, wodurch die Trappers in Überzahl gerieten und die Islanders vollends ins eigene Drittel zurückdrän­gten. 55 Sekunden, bevor die Lindauer das Penaltysch­ießen hätten erreichen können, fand Montgomery die Lücke im Abwehrboll­werk der Hausherren und netzte zum 3:2 ein.

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