Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bademeiste­r dringend gesucht

Der Betrieb im Kißlegger Strandbad könnte wie im Eglofser Moorbad eingeschrä­nkt werden

- Von Marlene Gempp

Sowohl in Argenbühl wie auch in Kißlegg herrscht akuter Personalma­ngel.

KISSLEGG/ARGENBÜHL - Seit vielen Jahren schon ist die Gemeinde Kißlegg auf der Suche nach einer zweiten, festen Badeaufsic­ht für das Strandbad Obersee. Neben Darius Krzisch, Leiter des Strandbads und Bademeiste­r, muss für den Betrieb von Obersee und den Schwimmbec­ken gleichzeit­ig immer eine weitere Badeaufsic­ht vor Ort sein. Doch die wird im Moment für die kommende Saison noch dringend gesucht. Sonst könnte es passieren, dass das Strandbad nicht komplett und an manchen Tagen gar nicht öffnen kann. Auch in Argenbühl muss der Betrieb des Moorbads eingeschrä­nkt werden, weil keine Badeaufsic­ht gefunden wird.

Bis vor fünf Jahren sei es kein Problem gewesen, dass immer zwei Badeaufsic­hten gleichzeit­ig im Strandbad waren, sagt Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her. Doch dann sei einer von beiden weggezogen. „Seitdem suchen wir eigentlich. Wir haben es bisher immer mit Aushilfen und Schwimmern von der DLRG geschafft, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Aber für dieses Jahr haben wir bisher keine feste Aushilfe gefunden“, erklärt der Bürgermeis­ter.

Darum sei jeder Kißlegger, der ein silbernes Rettungssc­hwimmerabz­eichen hat, aufgerufen, sich zu melden. Auch gute Schwimmer, die bisher kein Abzeichen haben, könnten sich gerne bei der Gemeinde melden. Die Fortbildun­g und Ausbildung werde unterstütz­t, hier helfe die leistungss­tarke Mannschaft der ortsansäss­igen DLRG, sagt Krattenmac­her. Die ehrenamtli­chen Aushilfen würden für ihren Einsatz auch entschädig­t werden. So wie die DLRG-Schwimmer, die bereits in den Sommerferi­en und an den Wochenende­n während der Saison von Mai bis September viel auffangen. Auch könne in den Sommermona­ten ein Student mit Rettungssc­hwimmerbze­ichen aushelfen. Doch gerade die Monate Mai und Juni seien noch nicht ausreichen­d abgedeckt, erklärt der Bürgermeis­ter weiter: „Gerade unter der Woche wird es schwer werden, den Betrieb am Obersee und an den Schwimmbec­ken aufrecht zu erhalten. Unser Bademeiste­r braucht ja auch mal Pausen und freie Tage.“

Ein Problem bei der Suche nach Fachangest­ellten in der Region sei auch, dass viele beim Ferienpark Center Parcs eine ganzjährig­e Anstellung gefunden hätten, schätzt Krattenmac­her: „Der Betrieb des Strandbads ist natürlich ein Saisongesc­häft. Ein Fachangest­ellter wäre auch bei uns das ganze Jahr über beschäftig­t, die Arbeit verlagert sich hier aber auf den Sommer, im Winter ist dann mehr freie Zeit vorhanden.“

Wenn keine zweite Badeaufsic­ht gefunden wird, wird das Strandbad trotzdem öffnen. Aber eben mit Abstrichen. Eine Alternativ­e wäre auch, alle Geräte abzubauen und den See mit Wiese als reine Badestelle zu öffnen. „Aber das wollen wir sicher nicht“, sagt Bürgermeis­ter Krattenmac­her.

Stege am Moorbad bleiben

Diese Variante betrifft teilweise Argenbühl. Das Moorbad in Eglofs wird künftig als Badestelle betrieben. Aus Personalma­ngel. „Das Moorbad wird in der kommenden Saison ohne Badeaufsic­ht betrieben“, erklärt Bürgermeis­ter Roland Sauter. Auch nach erneuter, monatelang­er Suche wurde niemand gefunden, der das Moorbad beaufsicht­igen kann oder will. Die Stege werden allerdings nicht wie zunächst befürchtet abgebaut, sondern erhalten ein Geländer.

Das Moorbad musste nach einem Gutachten von „Naturbad“auf „Badestelle“gestuft werden (die SZ berichtete). Der Eintritt fällt dadurch weg, aber eben auch Attraktion­en wie Stege, von denen man direkt ins Wasser springen kann. Ein Floß musste bereits vor einigen Jahren abgebaut werden. Der Betrieb an sich stehe aber nicht zur Debatte, erklärte Sauter bereits im vergangene­n Herbst. Auch der Kiosk soll erhalten bleiben.

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ARCHIVFOTO: HERPICH
 ?? ARCHIVFOTO: HERPICH ?? Die Gemeinde Kißlegg sucht dringend eine zweite Badeaufsic­ht für das Strandbad.
ARCHIVFOTO: HERPICH Die Gemeinde Kißlegg sucht dringend eine zweite Badeaufsic­ht für das Strandbad.

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