Bademeister dringend gesucht
Der Betrieb im Kißlegger Strandbad könnte wie im Eglofser Moorbad eingeschränkt werden
Sowohl in Argenbühl wie auch in Kißlegg herrscht akuter Personalmangel.
KISSLEGG/ARGENBÜHL - Seit vielen Jahren schon ist die Gemeinde Kißlegg auf der Suche nach einer zweiten, festen Badeaufsicht für das Strandbad Obersee. Neben Darius Krzisch, Leiter des Strandbads und Bademeister, muss für den Betrieb von Obersee und den Schwimmbecken gleichzeitig immer eine weitere Badeaufsicht vor Ort sein. Doch die wird im Moment für die kommende Saison noch dringend gesucht. Sonst könnte es passieren, dass das Strandbad nicht komplett und an manchen Tagen gar nicht öffnen kann. Auch in Argenbühl muss der Betrieb des Moorbads eingeschränkt werden, weil keine Badeaufsicht gefunden wird.
Bis vor fünf Jahren sei es kein Problem gewesen, dass immer zwei Badeaufsichten gleichzeitig im Strandbad waren, sagt Bürgermeister Dieter Krattenmacher. Doch dann sei einer von beiden weggezogen. „Seitdem suchen wir eigentlich. Wir haben es bisher immer mit Aushilfen und Schwimmern von der DLRG geschafft, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Aber für dieses Jahr haben wir bisher keine feste Aushilfe gefunden“, erklärt der Bürgermeister.
Darum sei jeder Kißlegger, der ein silbernes Rettungsschwimmerabzeichen hat, aufgerufen, sich zu melden. Auch gute Schwimmer, die bisher kein Abzeichen haben, könnten sich gerne bei der Gemeinde melden. Die Fortbildung und Ausbildung werde unterstützt, hier helfe die leistungsstarke Mannschaft der ortsansässigen DLRG, sagt Krattenmacher. Die ehrenamtlichen Aushilfen würden für ihren Einsatz auch entschädigt werden. So wie die DLRG-Schwimmer, die bereits in den Sommerferien und an den Wochenenden während der Saison von Mai bis September viel auffangen. Auch könne in den Sommermonaten ein Student mit Rettungsschwimmerbzeichen aushelfen. Doch gerade die Monate Mai und Juni seien noch nicht ausreichend abgedeckt, erklärt der Bürgermeister weiter: „Gerade unter der Woche wird es schwer werden, den Betrieb am Obersee und an den Schwimmbecken aufrecht zu erhalten. Unser Bademeister braucht ja auch mal Pausen und freie Tage.“
Ein Problem bei der Suche nach Fachangestellten in der Region sei auch, dass viele beim Ferienpark Center Parcs eine ganzjährige Anstellung gefunden hätten, schätzt Krattenmacher: „Der Betrieb des Strandbads ist natürlich ein Saisongeschäft. Ein Fachangestellter wäre auch bei uns das ganze Jahr über beschäftigt, die Arbeit verlagert sich hier aber auf den Sommer, im Winter ist dann mehr freie Zeit vorhanden.“
Wenn keine zweite Badeaufsicht gefunden wird, wird das Strandbad trotzdem öffnen. Aber eben mit Abstrichen. Eine Alternative wäre auch, alle Geräte abzubauen und den See mit Wiese als reine Badestelle zu öffnen. „Aber das wollen wir sicher nicht“, sagt Bürgermeister Krattenmacher.
Stege am Moorbad bleiben
Diese Variante betrifft teilweise Argenbühl. Das Moorbad in Eglofs wird künftig als Badestelle betrieben. Aus Personalmangel. „Das Moorbad wird in der kommenden Saison ohne Badeaufsicht betrieben“, erklärt Bürgermeister Roland Sauter. Auch nach erneuter, monatelanger Suche wurde niemand gefunden, der das Moorbad beaufsichtigen kann oder will. Die Stege werden allerdings nicht wie zunächst befürchtet abgebaut, sondern erhalten ein Geländer.
Das Moorbad musste nach einem Gutachten von „Naturbad“auf „Badestelle“gestuft werden (die SZ berichtete). Der Eintritt fällt dadurch weg, aber eben auch Attraktionen wie Stege, von denen man direkt ins Wasser springen kann. Ein Floß musste bereits vor einigen Jahren abgebaut werden. Der Betrieb an sich stehe aber nicht zur Debatte, erklärte Sauter bereits im vergangenen Herbst. Auch der Kiosk soll erhalten bleiben.