Hip-Hop ist Käse
Kritiker werden sich bestätigt sehen: Hip-Hop, eine vor allem unter Jüngeren recht populäre Musikrichtung, kommt nicht nur beim Nachwuchs gut an, sondern auch bei hirnlosen Bakterien. Diesen Beweis hat nun eine topaktuelle und überaus innovative KäseKlang-Studie aus der Schweiz erbracht. Beim Experiment wurden Emmentaler-Laibe seit August 2018 beim Reifeprozess über ein halbes Jahr lang mit unterschiedlicher Musik beschallt: Die jeweilige Kiste wurde mit Rock, Jazz, Ambient, Klassik und Hip-Hop bedröhnt. Die alles entscheidende Frage lautete: Schmeckt der Käse danach unterschiedlich? Beeinflussen die Schallwellen den Stoffwechselprozess der für die Käsereifung zuständigen Propionsäurebakterien?
Das Resultat der Verkostung: Der Emmentaler steht auf Beats mit dicken Bässen. Hip-Hop – für die Kundigen: Es handelte sich um das Stück „We Got (The Jazz)“von A Tribe Called Quest – mache den Käse fruchtig. Dies behaupteten gleich mehrere Experten nach dem Genuss. Led Zeppelins „Stairway To Heaven“soll den Emmentaler cremiger gemacht haben. Der Klassik-Käse wiederum sei spröde und trocken – nach sechseinhalb Monaten Dauer-„Zauberflöte“eigentlich kein Wunder.
Andere hochqualifizierte Verkoster stellten lapidar fest, die Geschmacksunterschiede seien gustatorisch nicht spürbar. Manche dieser Ignoranten wurden sogar dabei beobachtet, wie sie Größe und Anzahl der Löcher verglichen. Der eine oder andere kam anschließend zum Schluss, dass die Untersuchung kompletter Käse sei. (jos)