Kabinett gibt grünes Licht für ersten Drogenkonsumraum im Land
STUTTGART (lsw) - Grünes Licht für die Einrichtung des ersten Drogenkonsumraums in BadenWürttemberg: Nach zähen Verhandlungen hat das grün-schwarze Kabinett am Dienstag eine entsprechende Landesverordnung beschlossen. In dem geplanten Raum in Karlsruhe sollen Schwerstabhängige künftig mitgebrachte Rauschmittel wie Heroin und Kokain unter hygienischen Bedingungen und unter Aufsicht von geschultem Personal konsumieren können. Der Raum soll auch Anwohner entlasten, die unter der illegalen Drogenszene am Karlsruher Werderplatz leiden. Dort hatten sich zeitweise bis zu 80 Süchtige am Tag getroffen.
Die „Fixerstube“ist in der grünschwarzen Landesregierung umstritten. Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) stand von Anfang an hinter dem Karlsruher Anliegen. Bedenken hatten vor allem die CDU-Landtagsfraktion und das Innenministerium. Der Karlsruher Gemeinderat hatte schon im vergangenen Frühjahr überraschend einmütig dafür gestimmt. „Es freut mich, dass der Weg für einen Drogenkonsumraum in Karlsruhe nun frei ist“, sagte Lucha. „Wir werden damit die medizinische Versorgung von schwer suchtkranken Menschen erheblich verbessern.“
„Von besonderer Bedeutung ist uns, dass kein strafrechtsfreier Raum entsteht“, teilte Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit. Es werde dort strenge Regularien geben, mit denen man die Sicherheit der Bürger im Umfeld fest im Blick habe.