Eisbärfreund
Wie heute die Schwedin Greta Thunberg galt vor rund zwölf Jahren schon einmal ein Schüler als Vorreiter in Sachen Klimaschutz: Felix Finkbeiner aus Oberbayern gründete die Baumpflanz-Initiative „Plant-for-thePlanet“, die bis heute Zehntausende Unterstützer hat.
Mit neun Jahren wollte Finkbeiner Eisbären retten und pflanzte dafür Bäume – sie sollen den Klimawandel stoppen. Sein Aktivismus führt ihn mit 13 Jahren nach New York, wo er vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen sprach.
„Der Eisbär war damals mein Lieblingstier“, sagt Finkbeiner heute. Doch um den allein gehe es schon lang nicht mehr. Wichtig sei der Kampf gegen die Klimakrise, die Wasser- und Lebensmittelknappheit sowie politische Konflikte mit sich bringt. Mit 21 Jahren setzt er sich immer noch für diesen Kampf ein, schreibt in Zürich an seiner Doktorarbeit in Ökologie und ist nach wie vor ein echter Baum-Fan.
„Wir hatten eine ganz einfache Geschichte: Kinder machen sich Sorgen um das Klima und pflanzen Bäume. Und diese Geschichte lässt sich leicht erzählen“, sagt Finkbeiner heute. Dass aus einem gepflanzten Baum bisher mehr als sieben Millionen weltweit geworden seien, sei schon verrückt.
In seiner Doktorarbeit erforscht er, wie viel des Treibhausgases Kohlendioxid Bäume in wie vielen Jahren aus der Luft aufnehmen können. „Desto mehr ich darüber forsche, umso mehr wird mir klar, wie genial Bäume eigentlich sind“, sagt er.
Die aktuelle „Fridays for Future“-Bewegung von Greta Thunberg findet er gut: Endlich werde wieder mehr über das Klima geredet. Von der Bundesregierung erwartet er, dass sie die Klimaziele 2020 umsetzt. „Wie wollen wir von irgendwelchen Ländern der Welt erwarten, dass sie ihre Klimaziele umsetzen, wenn so ein unglaublich reiches Land wie Deutschland das nicht tut“, sagt der Bundesverdienstkreuz-Träger Finkbeiner. Wichtig sei, dass Deutschland weltweit ein Vorbild sei. (dpa)