Pflaster: Stadt kündigt Verbesserungen an
Ausbau der Querungshilfen angekündigt – Kornhaus- und Adlergässler im Blick
WANGEN (sz) - Beim jüngsten Bürgerspaziergang zur Landesgartenschau hat OB Michael Lang erneut die Haltung der Stadt zum Thema Straßenpflaster und Hintergründe erläutert. In einer Mitteilung kündigt die Stadt zudem Verbesserungen an.
„Das Bild der historischen Wangener Altstadt wird unter anderem geprägt durch das Straßenpflaster“, sagte OB Lang. „Wenn man sich die Altstadt ohne Pflaster vorstellt – wer würde sie dann schön finden?“
In dem Schreiben erklärt die Stadt auch, um welche Beläge es gehe: So liegen in der Bindstraße zwei verschiedene Pflasterarten. Die Straße wurde in drei Abschnitten zwischen 2014 und 2017 saniert. In der Fahrbahn wurde das alte Straßenpflaster verlegt, in den Fußgängerbereichen liegt Kleinpflaster. Dasselbe kleine Pflaster diene auch dazu, die Querung im Bereich des Kornhauses angenehmer zu machen. „Solche Querungshilfen sind nun auch in anderen Bereichen angedacht“, sagt Tiefbauamtsleiter Peter Ritter laut Mitteilung.
Stadt: Nur Kleinpflaster gekauft
Im Sinne der Barrierefreiheit seien bei der Sanierung der Bindstraße die Gehwege abgeschafft worden. Damit fiel auch die Bordsteinkante weg, die für Gehbehinderte eine Hürde ist. Auf die Bedürfnisse von Sehbehinderten sei mit der Verlegung von großen, glatten Flächen an Kreuzungen und Querungen eingegangen worden, so Lang. Für ihre Planungen habe die Stadt Rat bei Betroffenen und ihren Vertretern eingeholt.
„Die Stadt hat das Kleinpflaster gekauft, nicht das Straßenpflaster“, sagte Lang weiter. Die dicken, hellen Steine liegen laut Stadtarchivar Rainer Jensch seit rund 120 Jahren in den Fahrbahnen in der Stadt. Das Kleinpflaster habe bis zum Kauf durch die Stadt Wangen in der Autobahnauffahrt zur Raststätte Gruibingen auf der Schwäbischen Alb gelegen, war in den 1930er-Jahren mit Teer zugedeckt worden und sei erst bei der Sanierung der Rastanlage gefunden worden, so Lang.
Weiter betont die Verwaltung: Mit dem Kauf zog die Stadt Wangen die Konsequenz aus einer Diskussion über das im Jahr 2008 in der Schmiedstraße verlegte glatte Pflaster. Man habe sich damals unter anderem für diese Steine wegen ihrer Oberfläche entschieden, aber später die ungeklärten Umstände der Herstellung in China feststellen müssen. „Um für die Zukunft auszuschließen, dass Pflastersteine unter menschenunwürdigen Bedingungen womöglich mit Kinderarbeit produziert werden, wurde entschieden, das gebrauchte Pflaster zu kaufen“, erklärt Lang. Zudem würden auf diese Weise lange Transportwege vermieden, was dem Klimaschutz dient.
Zu den neuralgischen Punkten in der Stadt gehören laut OB zurzeit das Kornhausgässle und das Adlergässle. Das Pflaster dort sei bucklig und entsprechend schwer begehbar. Dort soll jetzt Abhilfe geschaffen werden. „Wir hoffen, wir können das Kornhausgässle mit der Sanierung der Karlstraße verbinden“, sagt Peter Ritter. Somit würde dort voraussichtlich im Sommer gebaut.
Reicht das Kleinpflaster?
Das aber könnte zu anderen Problemen führen, wie aus der Mitteilung ebenfalls hervor geht: Denn laut Tiefbauamtsleiter Peter Ritter könnte das vorhandene Kleinpflaster möglicherweise nicht ausreichen, wenn es „wegen der Verbesserung von Adlergässle und Kornhausgässle sowie dem Einbau weiterer Querungshilfen in der Altstadt vermehrt verlegt würde“. Und er ergänzt: „Sollte dies so sein, müssten wir uns Alternativen für die Karlstraße überlegen.“
Zur Karlstraße erklärt die Stadt: Auch dort sollen die Bordsteine wegkommen. Als Konsequenz aus den Erfahrungen mit den Regenrinnen entlang der Bindstraße solle nun die sogenannte Homburger Kante gebaut werden. Sie diene dazu, Regenund Schmutzwasser vom Gehbereich fernzuhalten und bedeute eine leicht zu überwindende, minimale Kante zwischen Straße und Fußgängerraum.
Besandung startet
Ferner kündigt die Stadt am Donnerstag, 28. März, startende Besandungen in der Bindstraße an. Der Sand werde die Fugen zwischen den Steinen füllen und damit für eine glattere Fläche sorgen.