Schwäbische Zeitung (Wangen)

VdK: Kritik der Betroffene­n missachtet

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Nicht wenige seiner über 450 Mitglieder des Ortsverban­ds Wangen sind nach Angaben des Sozialverb­ands VdK bei ihrem Aufenthalt in der (Alt-)Stadt auf einen Rollstuhl, Rollator oder andere Gehhilfen angewiesen. Barrierefr­eiheit als Voraussetz­ung für Teilhabe am öffentlich­en Leben in der Stadt sei für diese besonders wichtig, so Vorsitzend­er Hans-Jürgen Hartinger. Zur Sanierung der Karlstraße analog zu Herren- oder Bindstraße erklärt er: „Offenbar missachtet man die Erfahrunge­n und Kritik vieler betroffene­r Bürger bis hin zu den Nutzern von Kinderwage­n.“

Die Unebenheit­en und Rillen bei Naturstein­pflasterun­g verursacht­en große Vibratione­n und Schmerzen. „Bei Rollstuhlf­ahrern kann sich der Fuß auch vom Fußbrett lösen, ja, die Schläge machen selbst die Bedienung des Joysticks am motorisier­ten Rollstuhl schwierig“, so Hartinger. Und: „Hat man auch an frisch operierte oder MS-kranke Mitbürgeri­nnen und Mitbürger gedacht? Holpern und Stolpern kann auch für Personen, die an Inkontinen­z leiden, sehr unangenehm werden. Und die Zahl der Älteren und Behinderte­n wächst auch in unserer Stadt.“Die Bewegung auf Pflasterst­einen der verwendete­n Art sei anstrengen­d und gefährlich. Wie sehr ebene Flächen gesucht würden, sehe man zum Beispiel am Weg Argenufer, wo selbst gesunde und mobile Bürger gerne den schmalen, ebeneren Wegbereich nutzten. Gemeindera­t und Stadt seien gut beraten, Bedenken und Kritik an den verlegten und geplanten unebenen Naturstein­pflastern ernst zu nehmen. (sz)

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