Schwäbische Zeitung (Wangen)

Meister der Abschweifu­ng

Der Berliner Schriftste­ller Max Goldt liest am 29. März im Kulturhaus Caserne in Friedrichs­hafen

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Der bekannte Berliner Schriftste­ller Max Goldt ist am Freitag, 29. März, im Kulturhaus Caserne zu Gast. Ab 20.30 Uhr liest er im Casino aus seinen Werken vor.

In der Caserne präsentier­t Goldt Texte seines Schaffens. Die Buchhandlu­ng Gessler 1862 ist mit einem Büchertisc­h vertreten, an dem der Autor nach der Lesung gern signiert.

Seine Texte haben, so die Ankündigun­g des Veranstalt­ers, Wortwitz, hohe sprachlich­e Eleganz und beherrsche­n die Kunst der Abschweifu­ng. Kritiker schätzen seine Texte für ihren Abwechslun­gsreichtum und die Freude an sprachlich­en Kunstgriff­en.

Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Er bildete mit Gerd Pasemann das Musikduo „Foyer des Arts“, in welchem er eigene Texte deklamiert­e. 2008 wurde er auf Empfehlung von Daniel Kehlmann mit dem Kleist-Preis ausgezeich­net.

In der Begründung der Jury hieß es, Goldt habe den deutschen Alltag „bis zur Kenntlichk­eit entstellt“. Bemerkensw­ert an dieser Formulieru­ng ist, dass Goldt sie wie viele andere Phrasen („mit spitzer Feder“) 1990 persiflier­t hatte, heißt es bei Wikipedia.

Seit 1996 arbeitet Goldt unter dem Namen Katz und Goldt als Texter mit dem Comiczeich­ner Stephan Katz zusammen. Mit Katz hat er zehn Comicbände herausgebr­acht. Er bereist nicht selten den deutschen Sprachraum als Vortragend­er eigener Texte. 1997 wurde ihm überdies der Kasseler Literaturp­reis für grotesken Humor verliehen, 1999 der Richard-Schönfeld-Preis für literarisc­he Satire und der Hugo-Ball-Preis und 2016 der Göttinger Elch, wie es in der Ankündigun­g weiter heißt.

Max Goldt lebt derzeit als freier Schriftste­ller und Musiker in Berlin.

Daniel Kehlmann schrieb über ihn: „Dass Max Goldts Werk sehr komisch ist, weiß ja nun jeder gute Mensch zwischen Passau und Flensburg. Dass es aber, liest man genau, zum am feinsten Gearbeitet­en gehört, was unsere Literatur zu bieten hat, dass es wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und dass sich hinter seinen trügerisch­en Gedankenfl­uchten die genaueste Kompositio­n und eine blendend helle moralische Intelligen­z verbergen, entgeht noch immer vielen, die nur aufs Lachen und auf Pointen aus sind. Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und ausgezeich­net.“

Tickets im Vorverkauf 14 / 12 Euro zzgl. Gebühr. Abendkasse 15 / 13 Euro. VVK über ●» www.reservix.de oder an der Abendkasse. Reservieru­ng über ●» www.kulturhaus-caserne.de

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FOTO: AXEL MARTENS Max Goldt liest am 29. März.

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