Ladestationen in Scheidegg installiert
In dem Gemeindegebiet gibt es jetzt insgesamt sechs Stromtankstellen – Zwei davon sind Schnelllader
SCHEIDEGG - In Zeiten von Dieselskandal, Klimaschutz-Demos von Schülern und umweltschädlichem Erdöl-Fracking schlägt die Marktgemeinde Scheidegg einen konsequenten Weg Richtung E-Mobilität ein. Nachdem im Gemeindegebiet am Kurhaus bereits mehrere Ladestationen für Pedelecs, also strombetriebene Fahrräder, installiert worden sind, sollen künftig auch Autofahrer in den Genuss von Stromtankstellen kommen.
Der Gemeinderat beschloss bei seiner jüngsten Sitzung, Bürgermeister Ulrich Pfanner damit zu beauftragen, dem günstigsten Anbieter für insgesamt sechs Ladestationen den Zuschlag zur Errichtung von Stromtankstellen zu erteilen. Unter den sechs geplanten Ladesäulen sollen zwei Schnellladestationen à 50 Kilowatt (Gleichstrom/Wechselstrom) sein. Die anderen vier Stationen werden mit je 22 Kilowatt Ladeleistung ausgestattet. Dabei gilt als Faustregel: Je höher die Kilowattzahl einer Ladestation ist, desto schneller ist der Aufladevorgang abgeschlossen.
Als Standorte für die Stromtankstellen wurden die öffentlichen Parkplätze neben Trafohäuschen am Rewe-Markt in der Zollstraße und der Parkplatz hinter dem Kurhaus festgelegt.
Der geschäftsführende Beamte der Marktgemeinde, Jürgen Hörmann, wies darauf hin, dass die Ladeinfrastruktur natürlich auch Einheimischen zur Verfügung stehen wird, in erster Linie aber für Urlauber, Tagesgäste und Geschäftsreisende gedacht sei. „Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, diese Infrastruktur im Ort zu schaffen. Wir haben auch ein Planungsbüro hinzugezogen, da das Ganze ein sehr komplexes Thema ist“, sagte Bürgermeister Ulrich Pfanner. Vor allem vor dem Hintergrund, dass vermehrt Anfragen im Rathaus und bei Scheidegg-Tourismus eingingen, die nach solchen Stromtankstellen verlangen.
Bei den Kosten für die Installierung rechnet die Gemeinde mit etwas weniger als 135 500 Euro. Die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen fördert das gemeindliche E-Mobilitätsprojekt mit knapp 50 000 Euro. Die Ausschreibung der Ladesäulenerrichtung wurde bereits an fünf Anbieter versandt. Abgabetermin für die Angebote der Firmen ist der 25. März.
Um die Fördermittel fristgerecht abrufen zu können, ist eine schnelle Vergabe nötig. Deshalb ist eine Auftragsvergabe noch vor der nächsten Gemeinderatssitzung am 17. April nötig.
Frank Seidel, bei der Marktgemeinde zuständig für das Thema EMobilität und Vorsitzender des örtlichen Energieteams, geht von einer Realisierungsphase innerhalb von zwei Monaten nach der Auftragsvergabe aus: „Wenn wir den Auftrag also Anfang April vergeben, sollten die Autofahrer ab Anfang/Mitte Juni in Scheidegg Strom laden können.“