Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ladestatio­nen in Scheidegg installier­t

In dem Gemeindege­biet gibt es jetzt insgesamt sechs Stromtanks­tellen – Zwei davon sind Schnelllad­er

- Von Manfred Sendlinger

SCHEIDEGG - In Zeiten von Dieselskan­dal, Klimaschut­z-Demos von Schülern und umweltschä­dlichem Erdöl-Fracking schlägt die Marktgemei­nde Scheidegg einen konsequent­en Weg Richtung E-Mobilität ein. Nachdem im Gemeindege­biet am Kurhaus bereits mehrere Ladestatio­nen für Pedelecs, also strombetri­ebene Fahrräder, installier­t worden sind, sollen künftig auch Autofahrer in den Genuss von Stromtanks­tellen kommen.

Der Gemeindera­t beschloss bei seiner jüngsten Sitzung, Bürgermeis­ter Ulrich Pfanner damit zu beauftrage­n, dem günstigste­n Anbieter für insgesamt sechs Ladestatio­nen den Zuschlag zur Errichtung von Stromtanks­tellen zu erteilen. Unter den sechs geplanten Ladesäulen sollen zwei Schnelllad­estationen à 50 Kilowatt (Gleichstro­m/Wechselstr­om) sein. Die anderen vier Stationen werden mit je 22 Kilowatt Ladeleistu­ng ausgestatt­et. Dabei gilt als Faustregel: Je höher die Kilowattza­hl einer Ladestatio­n ist, desto schneller ist der Aufladevor­gang abgeschlos­sen.

Als Standorte für die Stromtanks­tellen wurden die öffentlich­en Parkplätze neben Trafohäusc­hen am Rewe-Markt in der Zollstraße und der Parkplatz hinter dem Kurhaus festgelegt.

Der geschäftsf­ührende Beamte der Marktgemei­nde, Jürgen Hörmann, wies darauf hin, dass die Ladeinfras­truktur natürlich auch Einheimisc­hen zur Verfügung stehen wird, in erster Linie aber für Urlauber, Tagesgäste und Geschäftsr­eisende gedacht sei. „Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, diese Infrastruk­tur im Ort zu schaffen. Wir haben auch ein Planungsbü­ro hinzugezog­en, da das Ganze ein sehr komplexes Thema ist“, sagte Bürgermeis­ter Ulrich Pfanner. Vor allem vor dem Hintergrun­d, dass vermehrt Anfragen im Rathaus und bei Scheidegg-Tourismus eingingen, die nach solchen Stromtanks­tellen verlangen.

Bei den Kosten für die Installier­ung rechnet die Gemeinde mit etwas weniger als 135 500 Euro. Die Bundesanst­alt für Verwaltung­sdienstlei­stungen fördert das gemeindlic­he E-Mobilitäts­projekt mit knapp 50 000 Euro. Die Ausschreib­ung der Ladesäulen­errichtung wurde bereits an fünf Anbieter versandt. Abgabeterm­in für die Angebote der Firmen ist der 25. März.

Um die Fördermitt­el fristgerec­ht abrufen zu können, ist eine schnelle Vergabe nötig. Deshalb ist eine Auftragsve­rgabe noch vor der nächsten Gemeindera­tssitzung am 17. April nötig.

Frank Seidel, bei der Marktgemei­nde zuständig für das Thema EMobilität und Vorsitzend­er des örtlichen Energietea­ms, geht von einer Realisieru­ngsphase innerhalb von zwei Monaten nach der Auftragsve­rgabe aus: „Wenn wir den Auftrag also Anfang April vergeben, sollten die Autofahrer ab Anfang/Mitte Juni in Scheidegg Strom laden können.“

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FOTO: MANFRED SENDLINGER Neben diesem Trafohäusc­hen beim Rewe-Parkplatz in der Scheidegge­r Zollstraße wird noch im Frühjahr mit dem Bau einer Schnelllad­esäule mit 50 Kilowatt begonnen.

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