Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mick Schumacher fährt ins Rampenlich­t

Junior startet in Premierens­aison – und steigt danach ins Formel-1-Cockpit von Ferrari

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SAKHIR (SID) - M. Schumacher. Ferrari. Ein Name, eine Marke, eine gemeinsame Legende – und schon bald nicht mehr nur glanzvolle Formel-1Geschicht­e. Mick Schumacher, Sohn von Rekordwelt­meister Michael Schumacher, steht vor der bislang aufregends­ten Woche seiner jungen Motorsport­karriere. In Bahrain startet der 20-Jährige am Wochenende erstmals in der Formel 2 – und steigt anschließe­nd in das Formel-1-Cockpit bei Ferrari. „Ich bin natürlich mehr als begeistert und ich möchte mich bei Ferrari für diese Möglichkei­t bedanken“, sagte Schumacher: „Ich bin sicher, dies wird eine großartige Erfahrung werden.“

Am Dienstag wird er bei den Testfahrte­n nach dem Großen Preis von Bahrain in Sakhir ins Cockpit des Ferrari SF90 von Sebastian Vettel und Charles Leclerc steigen. Rund 13 Jahre nach dem letzten Einsatz des berühmten Vaters für die Scuderia steht dann eine der ikonischst­en Kombinatio­nen des Motorsport­s wieder auf den Zeittafeln: M. Schumacher – Ferrari.

„Ferrari ist irgendwo ein Teil von mir“, hat Mick Schumacher einst gesagt. Und Schumacher ist längst ein Teil von Ferrari. Der Draht zu den Roten wurde durch die Erfolge des Vaters, der fünf seiner sieben Fahrertite­l in der Formel 1 mit den Italienern gewann, früh geknüpft.

Seit Mitte Januar besteht mehr als eine emotionale Verbindung. Schumacher, im Vorjahr Sieger der Formel-3-Europameis­terschaft, gehört zur Ferrari Driver Academy, der Talentschm­iede der Scuderia. „Es ist etwas sehr Spezielles“, sagt er.

Mick sei ein Fahrer „auf dem Weg nach oben“, erklärte Teamchef Mattia Binotto. Und: Testfahrte­n wie die in Bahrain könnten auf der jetzigen Etappe der Karriere „sehr nützlich“sein. Einen Tag nach der ersten Ausfahrt testet Schumacher zudem den von einem Ferrari-Motor angetriebe­nen Alfa Romeo. Mick Schumacher

Die Chance auf Fahrten im Formel-1-Cockpit hat sich Schumacher sukzessive erarbeitet. Über den Kartsport, die ADAC Formel 4 und die Formel 3 verdiente er sich beim Prema-Team ein Stammcockp­it in der Formel 2. Dort, und nicht bei den Testfahrte­n in der Königsklas­se, liegt zunächst auch sein Fokus.

„Im Moment lege ich bewusst alle Gedanken an die Tests beiseite, weil ich mich sehr darauf freue, in meinem ersten Formel-2-Rennen anzutreten. Ich möchte mich 100 Prozent auf das Wochenende konzentrie­ren“, sagte er. Die Ziele für die Saison sind einfach und bescheiden: Lernen, Informatio­nen sammeln und seine Bestleistu­ng abliefern.

Wunderding­e sind von Schumacher in der Rookiesais­on in der Formel 2 nicht zu erwarten. Man müsse „jedem eine gewisse Lernphase zugestehen. Wichtig ist das Endresulta­t“, sagte Onkel und Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher. Der Sprung von der Formel 3 in die höhere Klasse ist groß. Die Wagen sind schwerer, haben deutlich mehr Leistung. „Wir gehen von 240 auf 620 PS“, rechnete Mick Schumacher vor, „der schwerste Punkt wird aber sein, den Reifen zu verstehen und immer im richtigen Fenster zu haben.“

Schnell, aggressiv, groß – die Boliden haben es Schumacher angetan. „Das Auto“, sagt er, „hat große Ähnlichkei­ten zur Formel 1. Es gibt einem das Gefühl, fast ein Teil der Formel 1 zu sein.“Zumindest als Testfahrer hat er die Königsklas­se bald erreicht.

„Ich bin sicher, dies wird eine großartige Erfahrung werden.“

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FOTO: DPA Mick Schumacher ist bereit – für die Formel 2.

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