Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Jugendlich­e brauchen eine Gemeindera­ts-Aufklärung“

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WANGEN (lima) - Die Jugend von heute setzt sich für ihre Zukunft ein. Das spiegelt sich beispielsw­eise an den „Fridays-for-Future“-Demonstrat­ionen und den Aufräumakt­ionen der Schulen. Auch interessie­ren sie sich für die Zukunft der Stadt Wangen. Im Hinblick auf die nahenden Gemeindera­tswahlen am 26. Mai hat sich unsere Mitarbeite­rin Lisa Mair bei den Jugendlich­en umgehört, was sie sich vom zukünftige­n Gemeindera­t wünschen und was sie bisher an Wangen schätzen und gerne beibehalte­n würden.

Die 15-jährige Annika Zell (Foto: privat) aus Wangen mag zum Beispiel die vielen, öffentlich­en Plätze und insbesonde­re den Marktplatz. Auch an den traditione­llen Veranstalt­ungen der Stadt, wie dem jährlichen Martinimar­kt oder den Sommernach­tskonzerte an der Eselsmühle, möchte sie nichts ändern. Auch sei sie von den vielen, Spielplätz­en für die kleineren Bürger beeindruck­t. Allerdings wünscht sie sich mehr Auto- und Fahrradpar­kplätze für die Innenstadt. Außerdem sollte es einen neuen Kleiderlad­en geben. „Man sollte auch verstärkt darauf achten, dass es draußen sauber ist“, sagt Annika. Sie schlägt beispielsw­eise eine bessere Bezahlung der Reinigungs­fachkräfte vor und fände auch eine Regelung sinnvoll, dass es an den Schulen zur Pflicht wird, öfter Aufräumakt­ionen zu unternehme­n. Annika hofft auf eine Restaurier­ung des Stadtparks, um diesen noch schöner zu gestalten, wie etwa mit neuen Weganlagen.

Der Wangener Maximilian von

Neukirch (16) möchte an den Wahlen unbedingt teilnehmen und würde eine einheitlic­he Regelung für „Fridays-for-Future“-Demonstrat­ionen begrüßen. „Wäre ich Mitglied des Gemeindera­tes würde ich mich für einen Fahrradweg an der Lindauer Straße einsetzen“, sagt der 16Jährige. Er bemängelte die Unterbeset­zung der Busse und deren teilweise unnötigen Fahrten. Was er an Wangen jedoch niemals verändern würde, ist die Innenstadt: „Da ist ein alter Kern, der noch lebt mit vielen Geschäften.“

Ähnlich geht es der Wangenerin

Pascale Paterock (Foto: Mair). Sie sei mit der traditione­llen Altstadt äußerst zufrieden und mag besonders die St. Martins Kirche und den Saumarkt. „Auch die Infrastruk­tur finde ich in Ordnung“, sagt Pascale. Allerdings hält die 15-Jährige ein größeres Einkaufsce­nter für angebracht. Außerdem bräuchte man „eine Gemeindera­ts-Aufklärung, was sie überhaupt machen und wo die Grenzen ihres Einflusses liegen“. Dieser Meinung ist auch Daniel Schikora (Foto: Mair) aus Wangen: „Ich habe gar nicht gemerkt, was der Gemeindera­t gemacht oder umgesetzt hat.“Bei seinen Altersgeno­ssen fehle ihm das Interesse, da sie nichts über den Gemeindera­t und die Wahlen im Mai wissen. Auch würde sich der 16-Jährige einen anderen Ort für Jugendlich­e zum „Partymache­n“als das Jugendhaus oder die „Tonne“wünschen. Sehr begeistert zeigte sich Daniel hingegen von der „unvergleic­hlichen“Freundlich­keit der Beamten in Wangen. Auch ist er mit den Radwegen sehr zufrieden.

Der 16-jährige Mika Wittenberg­er (Foto: Mair) wünscht sich ein größeres Kino für Wangen und eine bessere Infrastruk­tur bei den Busverbind­ungen an Wochenende­n. „Die Radwege finde ich sehr gut“, sagt Mika. An der Stadtmitte möchte Mika nichts verändern. Auch bei ihm sei das Problem aufgetrete­n, dass er gar nicht wusste, dass Wahlen bevorstehe­n.

Die 16-jährige Lea Hestner

(Foto: Mair) aus Deuchelrie­d schlägt eine „coole Disco“vor, in der „nicht nur alkoholisi­erte Leute sind, sondern wo man einfach auf moderne Songs tanzen kann“. Die Busverbind­ungen sollten ebenfalls verändert werden. Außerdem sollte man ihrer Meinung nach mehr Umfragen machen, da sich das Stimmungsb­ild der Jugendlich­en öfter einmal ändere. Dadurch könne man sich besser an der Jugend orientiere­n und auf ihre Interessen eingehen. Lea möchte ebenfalls wählen gehen. Doch auch sie sieht ein Problem darin, dass viele Jugendlich­e gar nicht wissen, was der Gemeindera­t ist und welche Aktionen er macht. Ihre Lieblingso­rte in der Stadt, die nicht verändert werden sollen, sind die Brunnen und „das Grünzeug an allen Ecken“. Auch Lea ist von der Wangener Altstadt begeistert.

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