Schwäbische Zeitung (Wangen)

Martinshöf­e werden immer konkreter

Gemeindera­t Weingarten stimmt für die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans – Zeitplan steht

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Ein weiterer Schritt des Großbaupro­jekts Schuler-Areal Süd, welches fortan unter dem Namen Martinshöf­e läuft, ist gemacht. Einstimmig votierten die Stadträte in der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d für die Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes „Martinshöf­e“. „Weingarten macht heute einen großen Schritt in die Zukunft“, sagte der Fraktionsv­orsitzende der SPD, Udo Mann. Sollte alles nach Plan laufen, könnte der Bebauungsp­lan dann im nächsten Frühjahr verabschie­det werden. Der Zeitplan bis dahin steht auf jeden Fall.

Da hilft es, dass am Montag auch die Ingenieurs­leistungen zur Erarbeitun­g des Bebauungsp­lanes vergeben wurden. Das Büro „fsp.Stadtplanu­ng“aus Freiburg erhielt den Zuschlag für 47 000 Euro, das eine Vielzahl an Referenzen aufzuweise­n hat, wie beispielsw­eise die Sanaklinik­en in Biberach, das Prüf- und Technologi­ezentrum von Daimler in Immendinge­n oder ganz aktuell Arbeiten an der Universitä­t Konstanz. „Vielen Dank für den großen Vertrauens­vorschuss“, sagte Stefan Läufer von fsp und versichert­e: „Wir haben sehr viel Übung mit Bebauungsp­länen.“

Dabei soll der Bebauungsp­lan in einem beschleuni­gten Verfahren nach §13a BauGB aufgestell­t werden. Das hat den Vorteil, dass auf eine förmliche Umweltprüf­ung verzichtet werden kann. Das bedeutet im Umkehrschl­uss aber nicht, dass auf den Umweltschu­tz verzichtet wird. Gerade die Auswirkung­en auf Boden, Wasser, Pflanzen, Tiere, Klima, Luft und die Wirkung untereinan­der sollen berücksich­tigt werden. Daher soll als eigenständ­iger Bestandtei­l der Begründung ein Umweltbeit­rag mitsamt artenschut­zrechtlich­er Prüfung, angelehnt an einen Umweltberi­cht, erstellt werden.

Parallel zur Ausarbeitu­ng des Bebauungsp­lanes werden zahlreiche Konzepte und Pläne in Gemeindera­t und Technische­m Ausschluss beraten. Um die städtebaul­ichen Ziele zu sichern, werden eine Vielzahl an Verträgen mit den Projektent­wicklern abgeschlos­sen. So soll es Verträge zu Planungsle­istungen, Konzepten, Erschließu­ngsanlagen- und flächen, Ausgleichs­maßnahmen- und flächen sowie Grünfläche­n, Folgekoste­n, Gestaltung­squalität und Bauverpfli­chtung geben. Zudem soll das „Bündnis für bezahlbare­n Wohnraum“Anwendung finden.

Zu all diesen Themen soll am 10. Juli dann auch eine Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g angeboten werden. Ab diesem Tag bis zum 11. August soll eine Bürger- und Behördenbe­teiligung stattfinde­n. Im Dezember oder Januar soll der Beschluss dann offengeleg­t werden, sodass im Frühjahr oder Sommer der Bebauungsp­lan dann verabschie­det werden könnte.

Schon jetzt gab es von einigen Stadträten Anregungen. So bat Horst Wiest von den Freien Wählern darum, den Bebauungsp­lan auch über den Münsterpla­tz auszuweite­n. Claus Kessel (Grüne und Unabhängig­e) forderte einen Kindergart­en in dem Areal. „Wir prüfen, ob wir für die Martinshöf­e noch mehr Plätze brauchen, aber aktuell sehen wir die Kindergart­enstandort­e Promenade und Xaverius als ausreichen­d“, erklärte Rainer Beck, Fachbereic­hsleiter für Gesellscha­ft, Bildung und Soziales.

„Kein offizielle­r Begriff, sondern Projektnah­me“

Werner Knörle, von den Liberal Konservati­ven Reformern, fragte, nach welchen Kriterien der Name Martinshöf­e denn vom Lindauer Investor i+R Wohnbau ausgewählt worden sei. Dem entgegnete Stadtplane­r Jens Herbst: „Das ist kein offizielle­r Begriff, sondern der Projektnam­e von i+R. Wir haben den Namen nur übernommen. Bei der Benennung der Straßen werden wir den Gemeindera­t dann wieder einbinden.“

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FOTO: STADT WEINGARTEN So sieht das aktuelle Modell für die Martinshöf­e aus.

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