Martinshöfe werden immer konkreter
Gemeinderat Weingarten stimmt für die Aufstellung eines Bebauungsplans – Zeitplan steht
WEINGARTEN - Ein weiterer Schritt des Großbauprojekts Schuler-Areal Süd, welches fortan unter dem Namen Martinshöfe läuft, ist gemacht. Einstimmig votierten die Stadträte in der Gemeinderatssitzung am Montagabend für die Aufstellung des Bebauungsplanes „Martinshöfe“. „Weingarten macht heute einen großen Schritt in die Zukunft“, sagte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Udo Mann. Sollte alles nach Plan laufen, könnte der Bebauungsplan dann im nächsten Frühjahr verabschiedet werden. Der Zeitplan bis dahin steht auf jeden Fall.
Da hilft es, dass am Montag auch die Ingenieursleistungen zur Erarbeitung des Bebauungsplanes vergeben wurden. Das Büro „fsp.Stadtplanung“aus Freiburg erhielt den Zuschlag für 47 000 Euro, das eine Vielzahl an Referenzen aufzuweisen hat, wie beispielsweise die Sanakliniken in Biberach, das Prüf- und Technologiezentrum von Daimler in Immendingen oder ganz aktuell Arbeiten an der Universität Konstanz. „Vielen Dank für den großen Vertrauensvorschuss“, sagte Stefan Läufer von fsp und versicherte: „Wir haben sehr viel Übung mit Bebauungsplänen.“
Dabei soll der Bebauungsplan in einem beschleunigten Verfahren nach §13a BauGB aufgestellt werden. Das hat den Vorteil, dass auf eine förmliche Umweltprüfung verzichtet werden kann. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass auf den Umweltschutz verzichtet wird. Gerade die Auswirkungen auf Boden, Wasser, Pflanzen, Tiere, Klima, Luft und die Wirkung untereinander sollen berücksichtigt werden. Daher soll als eigenständiger Bestandteil der Begründung ein Umweltbeitrag mitsamt artenschutzrechtlicher Prüfung, angelehnt an einen Umweltbericht, erstellt werden.
Parallel zur Ausarbeitung des Bebauungsplanes werden zahlreiche Konzepte und Pläne in Gemeinderat und Technischem Ausschluss beraten. Um die städtebaulichen Ziele zu sichern, werden eine Vielzahl an Verträgen mit den Projektentwicklern abgeschlossen. So soll es Verträge zu Planungsleistungen, Konzepten, Erschließungsanlagen- und flächen, Ausgleichsmaßnahmen- und flächen sowie Grünflächen, Folgekosten, Gestaltungsqualität und Bauverpflichtung geben. Zudem soll das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“Anwendung finden.
Zu all diesen Themen soll am 10. Juli dann auch eine Bürgerinformationsveranstaltung angeboten werden. Ab diesem Tag bis zum 11. August soll eine Bürger- und Behördenbeteiligung stattfinden. Im Dezember oder Januar soll der Beschluss dann offengelegt werden, sodass im Frühjahr oder Sommer der Bebauungsplan dann verabschiedet werden könnte.
Schon jetzt gab es von einigen Stadträten Anregungen. So bat Horst Wiest von den Freien Wählern darum, den Bebauungsplan auch über den Münsterplatz auszuweiten. Claus Kessel (Grüne und Unabhängige) forderte einen Kindergarten in dem Areal. „Wir prüfen, ob wir für die Martinshöfe noch mehr Plätze brauchen, aber aktuell sehen wir die Kindergartenstandorte Promenade und Xaverius als ausreichend“, erklärte Rainer Beck, Fachbereichsleiter für Gesellschaft, Bildung und Soziales.
„Kein offizieller Begriff, sondern Projektnahme“
Werner Knörle, von den Liberal Konservativen Reformern, fragte, nach welchen Kriterien der Name Martinshöfe denn vom Lindauer Investor i+R Wohnbau ausgewählt worden sei. Dem entgegnete Stadtplaner Jens Herbst: „Das ist kein offizieller Begriff, sondern der Projektname von i+R. Wir haben den Namen nur übernommen. Bei der Benennung der Straßen werden wir den Gemeinderat dann wieder einbinden.“