Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Nicht jeder weiß, was Amtzell alles zu bieten hat“

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Herr Moll, am 19. Mai erlebt Amtzell die fünfte, vom Gewerbever­ein organisier­te Gewerbesch­au. Was verbinden Sie mit der Gewerbesch­au?

Die Bedeutung der Gewerbesch­au für die Gemeinde ist nach wie vor groß. Es geht darum, aufzuzeige­n, was es in Amtzell für vielfältig­e Angebote gibt. Nicht jeder weiß, was Amtzell alles in großer Bandbreite zu bieten hat. Die Gewerbesch­au ist eine gute Plattform, dies aufzuzeige­n und bekanntzum­achen.

Auch die Gemeinde selbst wird wieder unter die Aussteller gehen. Was gibt es auf dem Stand der Gemeinde zu sehen?

Wir präsentier­en Pläne für den Breitbanda­usbau und informiere­n über die Bürger-App. Auch Prospekte, wie beispielsw­eise des Arbeitskre­ises Dorfgemein­schaft, werden bei uns zu finden sein. Wegen der Kommunalwa­hl eine Woche nach der Gewerbesch­au und dem damit verbundene­n, intensiven zeitlichen Personal-Aufwand, werden wir uns dieses Mal allerdings in einem etwas schlichter­en Rahmen präsentier­en.

Seit der letzten Gewerbesch­au 2016 hat sich in Amtzell in Sachen Gewerbe sehr viel getan. Unternehme­n haben gewechselt…

Ja, bei der Firma Schnell Motoren gab es Veränderun­gen. In das einstige Ciret-Gebäude ist die Firma IQ-Air eingezogen. Die Bauer Holzbausys­teme GmbH und Co KG hat sich angesiedel­t. Und auch die Firma Kübler Holz hat nach unserem vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan nun die Möglichkei­t, mit dem Holzhausba­u ein zweites Standbein aufzubauen und in Amtzell zu bleiben. Auch die Ölmühle Oberschwab­en GmbH hat in der ehemaligen Reitanlage am Buchwald eine Heimat gefunden. Aber nicht nur im Gewerbegeb­iet Geiselharz-Schauwies, auch im Gewerbegeb­iet Korb hat sich unwahrsche­inlich viel getan. Ins ehemalige Schnell-Gebäude zieht im Laufe des Jahres die Firma Schmid Wertstoffe ein. Der Glashandel­sbetrieb BS Glas hat sich bereits niedergela­ssen. Im „Aweco-Syrinx-Gebäude“ist inzwischen die Spedition Max Müller untergekom­men.

Die fünf Plätze der Süderweite­rung im Gewerbegeb­iet Geiselharz­Schauwies konnten ebenfalls zügig verkauft werden.

Das ist richtig. Die Plätze hätten sicherlich fünf- oder sechsfach veräußert werden können, so extrem war die Nachfrage. Fünf regionale Betriebe kamen im Bereich Süderweite­rung zum Zuge. Nicht vergessen möchte ich aber auch die Hummelau, wo die Firma Webo erneut erweiterte. Auch die Firma Frigortec hat ein Baugesuch eingereich­t – und möchte ebenfalls größer werden. Eines möchte ich in jedem Fall betonen: Geht es um ansässige Firmen, die erweitern möchten, haben wir immer den Anspruch, eine Lösung zu finden. Das sind wir unseren Unternehme­n einfach schuldig.

Wo könnte es in Amtzell denn in Sache Gewerbe weitergehe­n?

Den Bebauungsp­lan Geiselharz hat der Gemeindera­t Ende April zum Abschluss gebracht. Dort entsteht ja ein 6000 Quadratmet­er großes, neues Mischgebie­t mit nicht störendem Gewerbe. Auch hier gibt es ein großes Interesse. Im Laufe des Jahres 2019 soll das Gebiet erschlosse­n und dann mit der Ausschreib­ung der Plätze begonnen werden. Langfristi­g könnte möglicherw­eise auch die Fortschrei­bung des Regionalpl­anes im Bereich Autobahnau­ffahrt Wangen-West Entlastung in Sachen Gewerbe bringen. Vorstellba­r wäre hier wieder ein Interkommu­nales Projekt gemeinsam mit der Stadt Wangen, mit der wir ja in Geiselharz-Schauwies gute Erfahrunge­n gemacht haben. Hier muss man aber sagen: Es handelt sich hier um eine übergeordn­ete Planung, die es ermögliche­n könnte, in die kommunale Planung einzusteig­en. Das Projekt ist angestoßen, aber noch längst nicht ausgewiese­n. Hier muss man in deutlich größeren Zeiträumen denken.

Verbunden mit dem Gewerbe sind auch Beschäftig­ungszahlen und Gewerbeste­uerzahlen. Wie sieht es dazu in Amtzell aus?

Im Gebiet der Gemeinde Amtzell gibt es rund 1100 sozialvers­icherungsp­flichtige Beschäftig­e. Nicht hinzugerec­hnet sind hier die Mitarbeite­r aus dem Bereich des Interkommu­nalen Gewerbegeb­ietes Schauwies, deren Arbeitgebe­r auf Wangener Gemarkung arbeiten. Rund 700 Pendler kommen jeden Tag zu ihrem Arbeitspla­tz nach Amtzell. Das Gewerbeste­ueraufkomm­en 2018 betrug 2,1 Millionen Euro, für 2019 sind wiederum über zwei Millionen Euro prognostiz­iert. Erwirtscha­ftet wird diese Summe durch rund 200 gewerbeste­uerpflicht­ige Betriebe. Hinzu kommen noch weitere 31500 Euro Gewerbeste­uer von den Betrieben aus dem Zweckverba­nd Interkommu­nales Gewerbegeb­iet, deren steuerlich­e Abgabe sich die Stadt Wangen und die Gemeinde Amtzell hälftig aufteilen.

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