165 Starter bei Benefizlauf dabei
Teilnehmer mit und ohne Handicap sind in Niederwangen dabei – 500 Euro-Spende für die Lebenshilfe
Menschen mit und ohne Handicap sind in Niederwangen gemeinsam gelaufen.
NIEDERWANGEN – Kai-Uwe Klunker, Vorsitzender der SG Niederwangen, konnte sich am Freitagabend glücklich schätzen: „165 Läufer in 55 Teams – und das Wetter hat mitgespielt!“Auch beim vierten Benefizlauf „Laufend Gutes tun“für gehandicapte und nichtgehandicapte Sportler in Niederwangen purzelten wieder die Rekorde: Noch nie gab es so viele Mitmacher und noch nie so viele Handicap-Staffeln. Dazu kam ein neuer Rundenrekord für die Mannschaft „Oberreute zu Gast bei Freunden“, die binnen einer Stunde 32 600 Meter lange Dorfrunden absolvierte.
Wer am Ende, bei der Siegerehrung, in die glücklichen Gesichter Markus Holzmann, stellvertretender SGN-Vorsitzender
der Läufer der Kategorie „HandicapStaffel“blickte, sah deutlich: Gewinnen war hier zweitrangig. Allesamt hatten sie das 60-minütige Laufpensum geschafft, hielten stolz ihre Urkunden und Medaillen in Händen. Die tatsächlich Schnellsten oder „Rundenreichsten“mussten auf ihre Lorbeeren noch ein bisschen warten. Auch deshalb, weil beim „Laufend Gutes tun“hochkarätige Leistung zweitrangig ist und es ums Miteinander, um gelebte Integration, geht.
Schüler und Lehrer laufen gemeinsam
„Da sieht man gar keine so schmerzverzehrten Gesichter“, bemerkte Markus Holzmann, stellvertretender SGN-Vorsitzender, der am Freitagabend als Streckenposten fungierte. So mancher Läufer hatte am Vorbeigehen noch ein freundliches Wort übrig. Manche hatten nach zwei Drittel der Zeit auch schon „zurückgeschaltet“, einige gingen. Ortschaftsrat Manfred Hasel, Teil des Teams Lebenshilfe 1, reckte strahlend vier Finger in die Höhe. Am Ende sollten es sechs Runden sein, die er zum Ergebnis beisteuerte.
Mit im Feld dabei auch Marcus Adrian, Rektor des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) und damit auch der Förderschule Sehen aus Baindt. Er lief für und mit seinem sehbehinderten Schüler Justin Maier im Rollstuhl, der die Stunde sichtlich genoss. „Er hatte die bessere Kondition, rief immer wieder: Schneller, schneller, wir sind die Langsamsten“, erzählt Adrian. Daraus resultiert für den Schulleiter eines: „Das nächste Mal trainiere ich vorher!“Dass das SBBZ 2020 wieder dabei sein wird, steht außer Frage: „Das war eine super schöne Stimmung hier. Da wird jeder angefeuert.“Die „Baindter Blitze“, die durch ihre aus Niederwangen stammende Lehrerin Sabine Mahler auf den Lauf aufmerksam wurden, sorgten mit drei Mannschaften mit dafür, dass die Zahl der Handicap-Teams 2019 auf 13 anstieg.
Freude bereitete der Lauf aber beispielsweise auch Patrick Nuber, seit kurzem SGN-Vorstandsmitglied und Teil der Sieger- und nun auch Streckenrekord-Mannschaft „Oberreute zu Gast bei Freunden“: „Das macht hier schon auch Adrenalin. Im Vordergrund steht aber der Inklusions-Gedanke, sowas, wie dass man auch im Nachhinein noch zusammensitzen kann.“
Rund 20 Helfer sorgten dafür, dass Lauf und Hock gut abliefen. Am Ende durfte die örtliche LebenshilfeGruppe auch noch aus einem anderen Grund strahlen: Der Erlös der Veranstaltung in Höhe von 500 ging in ihre Hände über.
„Da sieht man gar keine schmerzverzehrten Gesichter.“