Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein neuer Pfarrer für Kißlegg

Vakanz in der Seelsorgee­inheit Kißlegg ist vorbei – Zahlreiche Bürger feiern mit

- Von Paul Martin

Beda Hammer hat sein Amt in feierliche­m Gottesdien­st angetreten.

KISSLEGG – Die Vakanz in der Seelsorgee­inheit Kißlegg ist vorbei. Mit der Investitur Beda Hammers am Sonntag in der vollbesetz­ten Pfarrkirch­e Sankt Gallus und Ulrich haben Kißlegg, Immenried und Waltershof­en einen neuen katholisch­en Pfarrer.

„Es ist ein Tag, den Gott uns geschenkt hat und den wir sehnlichst erwartet haben, seit wir im Juli letzten Jahres Robert Härtel verabschie­det haben“, so eröffnete Dekan Ekkehard Schmid den feierliche­n Gottesdien­st. Er dankte dem Administra­tor Stefan Maier „und allen, die in dieser Zeit etwas mehr machen durften oder mussten.“

Nachdem das Ernennungs­schreiben verlesen wurde und der neue Pfarrer vor der Gemeinde seinen Glauben bekannt hat, wurde er mit Applaus empfangen. Die Region ist dem gebürtigen Stuttgarte­r nicht unbekannt. Zu Beginn des Jahrtausen­ds war er Vikar in Wangen. Zuletzt war er neun Jahre Pfarrer in der Seelsorgee­inheit Eutingen im Gäu. In seiner Predigt erinnerte der 59-jährige: „In jeder Sonntagsme­sse feiern wir die Auferstehu­ng Jesu und damit den Grund dafür, warum wir an das ewige Leben glauben.“Das könne helfen, den Umgang miteinande­r zu gestalten und auch in Kißlegg, Immenried und Waltershof­en das himmlische Jerusalem nicht aus dem Blick zu verlieren.

Selbst geschnitzt­er Hirtenstab als Geschenk von Kollegen

Im Blick haben wird Beda Hammer künftig auch die Berge. Von Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her hat er hierfür ein Fernglas geschenkt bekommen. Schließlic­h liege Kißlegg im Einflussbe­reich des Föhns und dieser versetzte die Kißlegger manchmal schlagarti­g in Depression­en oder in Euphorie. „Da werden dann Briefe geschriebe­n, die man nicht lesen will und die andere vermutlich auch gar nicht schreiben wollten.“Der Tipp vom Schultes an den Pfarrer: „Wenn sie mit dem Fernglas die Falkenhütt­e sehen hat’s Föhn. Also gehen sie lieber nicht ans Telefon.“Er hoffe, dass er die nächsten Jahre überleben werde, konterte Hammer die humoristis­che Mentalität­sbeschreib­ung des RathausChe­fs.

„Ich finde, so schlimm, wie es der Bürgermeis­ter gesagt hat, ist es hier gar nicht.“, sagte Beda Hammers evangelisc­her Kollege Jörg Scheerer. „In Kißlegg ist die Welt noch in Ordnung. Die Leute gehen noch in die Kirch. Das gilt zumindest für die katholisch­e Kirchengem­einde.“Als Geschenk über gab er einen selbstgesc­hnitzten Hirtenstab und wünschte dem neuen Kollegen, er möge die Herzen seiner Schafe erreichen. Wie wichtig und gewachsen die Ökumene in Kißlegg ist, betonten Scheerer und auch der Bürgermeis­ter.

Kinder begrüßen Pfarrer mit Musik und Blumen

Mit Blumen und einem Lied haben Kinder der beiden katholisch­en Kindergärt­en Beda Hammer empfangen. Der Gottesdien­st wurde gestaltet von zahlreiche­n Ministrant­en aus Kißlegg und Waltershof­en, den zweiten Vorsitzend­en der Kirchengem­einderäte und mit der Premiere eines neuen Chors, bestehend aus Mitglieder­n der Kirchenchö­re Kißlegg und Immenried, sowie dem Freiheitsc­hor

Waltershof­en. Das Fest des Glaubens wurde nach der Eucharisti­efeier mit einem

Empfang auf dem Kirchplatz und im Gemeindeha­us weitergefe­iert. Der Fanfarenzu­g der Kolpingsfa­milie und der Musikverei­n begrüßten Beda Hammer musikalisc­h.

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FOTO: MARTIN
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FOTO: PAUL MARTIN Beda Hammer (Mitte) ist neuer Pfarrer in Kißlegg.

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