Malen mit dem Gold der Bienen
In der Treppenhaus-Galerie in Karsee eröffnete eine Ausstellung mit Bildern zu „Neue Dimension-Wachs“
KARSEE - „Ein Lebenslauf, der sich erzählt wie ein Märchen“, so beschreibt Gisela Löchner, die Leiterin des Kunst -und Kulturkreises, den Werdegang der Künstlerin Monica Romer in ihrer Laudatio bei der Eröffunf der Ausstellung mit ihren Bildern „Neue Dimension-Wachs“.
„Am Waldesrand in einem Forsthaus“lebte Monica Romer zusammen mit fünf Geschwistern und ihren Eltern. Der Vater hatte schon immer viel mit den Kindern gemalt und so entdeckte sie ihre Leidenschaft. Dabei habe sie sich aber nie auf einen bestimmten Malstil festgelegt. Bereits mit 16 Jahren erhielt sie ihre ersten Malaufträge. Als Romer sich 1992 auf nassem Laub einen Fuß brach, bekam sie von ihrer Schwester ein Malset mit sogenanntem Encausting Painting. Fasziniert beschäftigte sie sich mit dieser besonderen Malart – und diese Leidenschaft machte Romer sich dann zum Beruf.
Und noch mehr: Sie empfand diese Kunst wie Medizin, wie bei der Ausstellungseröffnung zu erfahren war. Beruhigend und ausgleichend vermittele diese Art von Malerei ihr Entspannung. Inzwischen teilt sie ihre Erfahrung mit Pädagogen.
Auf den Bildern finden sich Landschaften sowie Blumen -und Pflanzenmotive, mal bunt, mal in dezenten und warmen Farben gehalten Aber auch in einander fließende, abstrakte Gemälde sind zu sehen. Je nach Blickwinkel und Lichteinfall verändern diese ihre Farbe und Intensität.
Die Encaustic-Malerei
Monica Romer beschreibt diese Kunst als älteste Maltechnik der Geschichte. Schon vor drei bis fünftausend Jahren habe man sich dem Wachs der Bienen bedient, um damit Bilder zu malen. Die Farbe erreiche man durch die Verwendung von Pigmenten. Der Begriff „Encaustic“leite sich vom griechischen „enkauston“ab und heißt so viel wie „eingebrannt“.
Doch bis heute kennen wenige Menschen diese Kunst. Verwendet wird 85 Prozent gereinigtes und entsäuertes Bienenwachs, dessen Schmelzwert bei 40 bis 50 Grad liegt. Romer arbeitet noch zusätzlich mit Palmwachs und Kalzium. Enaustic sei Kunst für die Ewigkeit. „Selbst Wasser perlt darauf ab und Hitze bis zu 80 Grad kann den Bildern nichts anhaben,“erklärt Romer.
Dahingeschmolzen sind wohl lediglich die zahlreichen Betrachter der Bilder, die zur Vernissage kamen. Monica Romer beendet ihre Ausführungen mit einem kleinen Wink an die Anwesenden: „ Der Besuch einer Vernissage ist wie ein Besuch im Tierheim. Auch die Bilder wollen gerne ein neues zu Hause.“
Musikalisch umrahmt hat die junge Sängerin Lilly Städele den Abend mit Liedern, die, passend zum Thema der Ausstellung, Mut machen sollten neue Wege zu gehen, neue Dimensionen zu beschreiten.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung „Neue Dimension-Wachs“in der Treppenhaus-Galerie Karsee: Montag bis Freitag: 9 bis 16 Uhr, sonn- und feiertags: 14 bis 18 Uhr bei Kaffee und Kuchen.