Houseins Geniestreich reicht nicht zu drei Punkten
FC Wangen spielt in der Verbandsliga beim Abstiegskonkurrenten Nagold nur 1:1
NAGOLD - Der FC Wangen ist in der Fußball-Verbandsliga beim Mitabstiegskandidaten VfL Nagold nur zu einem Unentschieden gekommen. Kurz vor der Pause sah Nagolds Torhüter die Rote Karte, Wangen schaffte es aber nicht, aus der nummerischen Überzahl Kapital zu schlagen.
Mit nur 15 Spielern im Gepäck machte sich der FC-Tross auf die Reise zum wichtigen Auswärtsspiel. Nachdem sich zu Beginn der Woche Niklas Hartmann im Training schwer am Knie verletzte, mussten auch Jonas Müller und Patrick Kramer verletzungsbedingt passen. Dennoch zeigte sich der FC Wangen von den Rückschlägen unbeeindruckt. In einer sehr intensiv geführten ersten Spielhälfte hatten die Hausherren die erste Möglichkeit. Bereits nach sieben Minuten verpasste Nagolds Luka Kravoscanec nach einer feinen Einzelaktion die frühe Führung. Besser machte es in der zehnten Minute Okan Housein. Rund 40 Meter vor dem gegnerischen Tor richtete Housein seinen Blick nach oben, sah Nagolds Schlussmann zu weit vor dem Tor stehen und erzielte mit einem tollen Weitschuss das 1:0 für Wangen. Der FCW-Spielmacher hatte einmal mehr seine Extraklasse gezeigt.
Es gab im ersten Durchgang kaum Verschnaufpausen für die 22 Akteure. Nach gut einer halben Stunde war es erneut Kravoscanec, der die Wangener Defensive alt aussehen ließ und zum Ausgleich traf. Den Auftritt von Nagolds Nummer 11 lobte auch Wangens Trainer Adrian Philipp. „Er war kaum zu stoppen und der beste Mann auf dem Platz.“Kurz vor der Halbzeitpause wurde das Spiel aufgrund eines Gewitters für kurze Zeit unterbrochen. Nach der 15-minütigen Zwangspause war Nagolds Schlussmann Bubacarr Sanyang mit den Gedanken wohl noch nicht wieder auf dem Platz. Simon Wetzel nahm einen schönen Ball in die Tiefe auf und legte ihn im vollen Tempo an Sanyang vorbei, der zu spät kam und Wetzel rüde umtrat. Es gab den Platzverweis für Nagolds Torhüter. Wetzel wurde zwar wohl nicht schlimmer verletzt, musste aber dennoch vom Feld. Philipp war sichtlich verärgert über diese Aktion. „Der haut ihn richtig aus den Kickschuhen, da hätte deutlich mehr passieren können.“
Keine Chancen in Überzahl
Nach dem Seitenwechsel war von den Gästen in Überzahl eigentlich einiges zu erwarten, aber es kam ganz anders. Die Wangener wirkten verkrampft. Auch Philipp konnte sich den Auftritt im zweiten Durchgang nicht erklären. „Die zweite Hälfte war echt schlecht, in Überzahl hatten die Spieler vielleicht das Gefühl, dass sie was zu verlieren hätten.“Krasse Abspielfehler bestimmten nun das Spiel des FCW. „Da kann sich kein Spieler rausnehmen nach der Pause“, haderte Philipp. Nagold war mit einem Mann weniger durch Konter und Standardsituation die gefährlichere Mannschaft. Zehn Minuten vor dem Ende musste der eingewechselte Pascal Reinhardt verletzungsbedingt wieder vom Feld – Nagolds Auswechselkontingent war bereits ausgeschöpft. Aber auch mit zwei Mann Überzahl brachte der FC Wangen in den letzten zehn Minuten nur noch zwei Halbchancen durch Housein zustande. In der allerletzten Aktion hatten die Gäste dann noch Pech: Ein Volleyschuss von Kaan Basar aus 25 Metern klatschte an die Latte. Auch wenn sich Philipp und seine Mannschaft sicher über den Treffer gefreut hätten, ein Sieg wäre „nicht verdient“gewesen, wie auch Philipp eingestand. Richtig einzuordnen wusste Wangens Trainer diesen Auswärtspunkt nicht so recht, gerade weil durch den Platzverweis die Chance auf einen Sieg und einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt vorhanden war. „Vielleicht ist die große Anzahl von Ausfällen, die wir zu verkraften haben, doch eine Nummer zu viel.“
VfL Nagold – FC Wangen 1:1 (1:1) – Tore: 0:1 Okan Housein (10.), 1:1 Luka Kravoscanec (34.) – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Jonas Hirt – Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Bubacarr Sanyang (44.,VfL) – FCW: Hinkel – Huber, Eninger, Schuhmacher, Friedrich – Gleinser (77. Kling), Housein, Metzen (68. Basar), Wetzel (46. Biedenkapp), Schwarz (83. Knapp) – Demircan.