Um die Wette pumpen und knoten
42 Feuerwehren aus dem Landkreis machen bei der Orientierungsfahrt um Kißlegg mit
KISSLEGG - Vertreter von 42 Feuerwehren sind nach Kißlegg gekommen, um an der 35. Orientierungsfahrt der Feuerwehren im Landkreis teilzunehmen. Aus der Wiege gehoben wurde die Veranstaltung für die Mannschaften 1984 in Kißlegg. Nur mit Koordinaten ausgestatte müssen die Feuerwehrleute dabei Aufgaben vor Ort meistern.
Samstagmorgen: Ab halb acht gehen die Gruppenführer der Feuerwehren aus dem Landkreis nach und nach in den Funkraum im Kißlegger Feuerwehrhaus zu Oberbrandmeister Reinhold Evers. Sie zeigen ihre Bescheinigungen und bekommen eine kurze Unterweisung. „Viel Spaß bei uns im schönen Allgäu“, so verabschiedet Evers die Wehren aus dem Schussental besonders gern.
Dann geht es ins Feuerwehrauto und es gibt den ersten Umschlag mit einer Streckenaufgabe. Wo die einzelnen Stationen sind, wissen die Teilnehmer davor nicht. Fahren müssen sie nach Koordinaten, nach Bildern, Straßennamen, Kartenaus„Chinesenrallye“. schnitten oder in der sogenannten Hier bekommen die Fahrer nur Pfeile, welche die Kreuzungen darstellen sollen. Sie sehen aus wie asiatische Schriftzeichen.
Gruppendynamik und Spaß stehen im Fokus
An einer Station angekommen gilt es hauptsächlich Spaß, Gruppendynamik, Sportlichkeit und Feuerwehrtechnik zu zeigen. So können die Wehren Punkte sammeln. In Immenried musste beispielsweise mit einem Lasergewehr geschossen werden, in Wengen wurde ein Löschangriff simuliert. Alle Abteilungen inklusive Jugendfeuerwehr und Altersabteilung waren beteiligt.
In Dürren bei der Station der Feuerwehrrentner musste der Maschinist zeigen, wie gut er sein Fahrzeug beherrscht und die Gruppe musste verschiedene Knoten binden. „Das schwierigste ist meistens der Krawattenknoten“, beobachtete der ehemalige Kommandant der Kißlegger Wehren Walter Kuon.
Warum aber eine Orientierungsfahrt in einer Zeit, in der jedes Smartphone als Navigationsgerät benutzt werden kann? „Es geht um den Faktor Mensch und darum, dass man sich kennt und schätzt.“, findet Kreisbrandmeister Oliver Surbeck. „Wir Führungskräfte sehen uns zig Mal im Jahr, aber hier treffen sich wirklich die Mannschaften.“Deshalb sei die Veranstaltung, wenn auch mit großem Organisationsaufwand bei der ausrichtenden Wehr, ein Selbstläufer.
„Orientierungsfahrt würde man es heute vielleicht nicht mehr nennen“, gibt Surbeck zu. Aber die – neudeutsch – Team-Building-Maßnahme erfreut sich unter den Feuwehrmännern und –frauen großer Beliebtheit. Im nächsten Jahr findet sie in Aulendorf statt.