Hochwassersituation am Dienstag „nicht kritisch“
Bach in Rohrdorf „an der oberen Grenze“– Betrieb in der Kläranlage läuft „problemlos“
ISNY - Eine mächtige, braune Wasserwalze rollte am späten Dienstagvormittag über die alte Wehrverbauung beim Isnyer Weiler Rotenbach unweit des Baggersees. Auch wenige Meter weiter flussabwärts, kurz nach der Rotenbacher Brücke, präsentierte sich die Untere Argen wild aufgewühlt mit spritzender Gischt – krass gegensätzliche Impressionen im Vergleich zu den Verhältnissen im trockenen Sommer 2018, als das Flussbett in diesem Abschnitt komplett ausgetrocknet war. Vergleichsweise ruhig, aber ebenfalls mächtig, schossen die Fluten unter der L 319Brücke zwischen der Zeller Höhe und Rengers hindurch. Am dortigen M es spe gelbe trug die Wasserstand s höhe Dienstag nachmittag um 13 Uhr 225,4 Zentimeter. Das Regierungs präsidium Tübingen führt im Internet eine Übersicht(www.hvz.badenwuerttemberg.de). Dort ist der Wasseranstieg der vergangenen Tage nachzuvollziehen, am Montag, 20. Mai, um 0 Uhr, waren noch 45,5 Zentimeter Wasserhöhe verbucht.
Einzusehen sind hier auch bisherige Höchststände: Am 2. Juni 2013 wurden 2,62 Meter gemessen, im Jahr 1991, am 22. Dezember, 2,64 Meter, am 23. August 2005 waren es 2,68 Meter. Der bisherige Rekord war beim Pfingsthochwasser vor genau 20 Jahren: Am 21. Mai 1999 vermeldete der Pegel Rengers 2,92 Meter.
Berthold Abt, Chef des Wasserund Abwasserverbandes Untere Argen, berichtete am Dienstagmittag, dass der Fluss in Unterried über die Ufer getreten ist, der Betrieb in der Isnyer Kläranlage aber „problemlos“laufe. Auch die Verbindungsstraße zwischen Rotenbach und Dürrenbach war in Höhe des Baggersees leicht überflutet.
Mit dem zu erwartenden Abklingen der Niederschläge im weiteren Tagesverlauf sinke auch unmittelbar der Wasserstand der Unteren Argen, ergänzte Abt. „Dem Grundwasser und dem Wald tun die Niederschläge jedenfalls gut.“
Bei der Freiwilligen Feuerwehr waren bis am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr weder aus dem Stadtgebiet, noch aus den Ortschaften Hochwassermeldungen eingegangen. „In Rohrdorf ist der Bach an der oberen Grenze, aber nicht kritisch“, war die einzige Meldung, die im Feuerwehrhaus von den Außenabteilungen eingegangen war, erfuhr die „Schwäbische Zeitung“auf Nachfrage.