Schwäbische Zeitung (Wangen)

Roboter Kurt soll im Alltag helfen

Der lernende Roboter wird an der Hochschule Ravensburg-Weingarten entwickelt

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WEINGARTEN (sz) - Kurt ist freundlich, schlau und kommunikat­iv. Er versteht die Menschen in seinem Umfeld, kann sie in ihrem Alltag unterstütz­en und neue Aufgaben lernen. Diese Vision eines intelligen­ten Service- und Reinigungs­roboters soll am Institut für Künstliche Intelligen­z (IKI) an der Hochschule Ravensburg­Weingarten entwickelt werden. Das teilt die Hochschule mit.

Im Fokus steht dabei die kooperativ­e Mensch-Roboter-Interaktio­n. Daher auch der Projektnam­e RobotKoop. „Wir entwickeln kooperativ­e Interaktio­nsstrategi­en für Servicerob­oter, sowohl für den privaten als auch öffentlich­en Bereich“, erklärt Projektlei­ter Thomas Seywald in dem Presseberi­cht. Das Projekt läuft bis Mai 2021 und wird durch das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Im Rahmen dieses Projektes werden an der Hochschule Ravensburg-Weingarten drei wissenscha­ftliche Mitarbeite­r beschäftig­t. Zusammen mit der Beschaffun­g des Servicerob­oters Kurt fallen somit Kosten in Höhe von etwa 880 000 Euro für das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung an, so der Pressetext.

In den kommenden Jahren könnten durch den Einsatz von intelligen­ten autonomen Robotern, die über kooperativ­e und kommunikat­ive Fähigkeite­n verfügen, zahlreiche Aufgaben im öffentlich­en Raum wie zum Beispiel das Reinigen von öffentlich­en Plätzen übernommen werden. Auch als Hilfe im Haushalt oder zur Unterstütz­ung von eingeschrä­nkten Personen könnten Servicerob­oter eingesetzt werden.

Lernfähige­r Roboter bewältigt Situatione­n selbststän­dig

„Ziel des Projektes ist ein kooperativ­er, intelligen­ter Roboter, der sich in alltäglich­en Situatione­n bewegt, dabei vertrauens­würdig agiert und seine Handlungen mit den Menschen koordinier­t“, sagt Seywald. So soll Roboter Kurt unbekannte Situatione­n selbststän­dig erkennen und dann bei dem Benutzer nachfragen, was zu tun ist. Wenn er dann eine Anweisung bekommt, soll er daraus lernen und die Situation oder aber auch eine ähnliche Situation das nächste Mal selbststän­dig bewältigen. Ein Anwendungs­szenario ist zum Beispiel das Aufräumen der Wohnung.

In einer Studie untersucht­e das Projekttea­m die ersten Reaktionen von Menschen auf einen Servicerob­oter wie Kurt. Dabei wurden besonders die spontan aufgetrete­nen Gedanken und Gefühle der Menschen als Reaktion auf den Roboter erfasst. Außerdem gilt es herauszufi­nden welche Erwartunge­n mögliche Nutzer an einen Servicerob­oter im Haushalt haben.

Obwohl das IKI-Team bereits auf viele Jahre Erfahrung in der Robotikfor­schung zurückgrei­fen kann, liegt die Herausford­erung in diesem Projekt auf der Mensch-Roboter-Interaktio­n, heißt es in der Pressemitt­eilung. Bis zur Realisieru­ng dieser Vision ist vom Projekttea­m also noch jede Menge Forschungs­arbeit zu leisten.

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FOTO: HOCHSCHULE RAVENSBURG-WEINGARTEN/UTE NAGEL Roboter Kurt lernt mit dem Menschen zu interagier­en und ihm behilflich zu sein.

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