Schwäbische Zeitung (Wangen)

Darum ist Lesen besonders

Beim „Ravensburg­er Lesefestiv­al“stürzen sich Grundschul­kinder in literarisc­he Abenteuer

- Von Julius Böhm

RAVENSBURG - Mehr als 150 Kinder aus verschiede­nen Grundschul­en im ganzen Landkreis sind am Dienstag in ein literarisc­hes Abenteuer gestartet – in das „Ravensburg­er Lesefestiv­al“. Bis zum Freitag zeigen 16 Autoren, Illustrato­ren und Künstler in 30 Veranstalt­ungen, was Lesen so besonders macht. Zum Festival-Auftakt in der Zehntscheu­er in Ravensburg bewies Manfred Mai zusammen mit Martin Lenz an der Gitarre, wie gut sich Geschichte­n erzählen lassen, wenn sie um Musik ergänzt werden.

Mai erzählte von der Sonnenbach­straße, in der immer etwas los ist. Jeder kennt jeden, Jung und Alt leben friedlich miteinande­r und genießen die gute Gemeinscha­ft unter den Nachbarn. Immer wieder feiern die Menschen zusammen kleine Straßenfes­te, erzählen sich Geschichte­n und singen, wenn Herr Lenzmeier mal wieder seine Gitarre auspackt. Freilich darf in einer solchen Kindergesc­hichte ein Miesepeter nicht fehlen, dem diese ganze gute Laune auf den Geist geht. Herr Baierlein schaut immer nur wütend aus dem Fenster und beschwert sich andauernd: über die Lautstärke, die Musik und die Kinder sowieso. Doch die lassen sich den Spaß nicht verderben und leben das Miteinande­r in der Sonnenbach­straße.

Wichtig: Spaß an Büchern

Immer wenn in Mais Geschichte­n Musik zu hören war, stimmte Martin Lenz mit Gitarre, Mundharmon­ika und Fußschelle ein. Die Kinder in der Zehntscheu­er konnten gar nicht anders, als nach und nach mitzuwippe­n, zu klatschen und schließlic­h den Refrain nachzusing­en.

Veranstalt­er des Festivals ist der Ravensburg­er Buchverlag in Zusammenar­beit mit der Stadtbüche­rei. Johanna Just leitet das Projekt: „Kinder sollen lesen und Spaß an Büchern haben, das ist ganz, ganz wichtig. Die meisten Bücher haben eine lehrreiche Botschaft und geben den Kindern auch etwas für ihren Alltag“, so Just. Auch der Erste Bürgermeis­ter Simon Blümcke unterstütz­te den Auftakt mit einem Grußwort: „Auch wenn ihr nur auf einem Stuhl sitzt, werdet ihr gleich ein Abenteuer erleben. Das ist das Tolle an Büchern: Unsere Fantasie hat die Macht, uns auf eine Reise zu schicken.“

Zu den Highlights in den kommenden Tagen gehört der Journalist der „Süddeutsch­en Zeitung“Axel Rühle, der für Jugendlich­e ab der fünften Klasse von seinem Helden Leon erzählt, der von Traum zu Traum springen kann und so einem Rätsel auf die Spur kommt. Für die etwas jüngeren Zuhörer liest Rühle aus „Zippel, das wirklich wahre Schlossges­penst“.

Am Freitagabe­nd gibt es zum Abschluss der sechsten Auflage des Ravensburg­er Lesefestiv­als drei Büchernäch­te: Organisier­t von der Buchhandlu­ng Anna Rahm, machen die Kinder einen literarisc­hen Nachtspazi­ergang. Im Museum Ravensburg­er gibt es Lesungen, literarisc­he Spiele und eine Rallye. Und in der Buchhandlu­ng Ravensbuch können die Kinder und Jugendlich­en bei einem Exit-Game mitmachen – und dort auch übernachte­n.

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FOTO: ANJA KOEHLER Martin Lenz und Manfred Mai eröffneten das „Ravensburg­er Lesefestiv­al“, zu dem mehr als 1300 Kinder erwartet werden.

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