Schwäbische Zeitung (Wangen)

Sonderange­bote bitte, aber zügig

Laut Studie mögen es Verbrauche­r beim Einkaufen billig und bequem – Fachkundig­e Beratung ist nicht so wichtig

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DÜSSELDORF (dpa) - Beim Einkaufen sind die Verbrauche­r in Deutschlan­d in doppelter Hinsicht Sparfüchse: Sie wollen nicht nur billig einkaufen, sondern beim Shoppen auch noch wenig Zeit verschwend­en. Das geht aus einer aktuellen Studie des Marktforsc­hungsunter­nehmens Nielsen hervor.

Sonderange­bote beim Einkaufen seien für fast zwei Drittel (65 Prozent) der Bundesbürg­er wichtig, berichtete­n die Marktforsc­her. Doch kaum weniger bedeutsam sei für die Verbrauche­r ein schneller Einkauf. Immerhin 59 Prozent der Kunden kaufen am liebsten dort, wo sie ihre Einkaufsze­ttel rasch abarbeiten können. Eine fachkundig­e Beratung bei Käse, Wurst und Co. sei dagegen nur jedem Vierten Verbrauche­r wichtig.

„Einkaufen muss praktisch sein“, betonte Nielsen-Experte Frank Küver. Die Bundesbürg­er gingen immer seltener einkaufen, gäben dabei jedoch immer mehr aus. Im vergangene­n Jahr war jeder deutsche Haushalt nach Angaben der Marktforsc­her im Schnitt rund 193-mal einkaufen und gab dabei im Mittel jedes Mal rund 20 Euro aus. Zum Vergleich: 2017 waren es noch 196 Einkäufe mit Ausgaben von 19,40 Euro.

Am liebsten erledigen die Verbrauche­r Nielsen zufolge alle Einkäufe auf einen Rutsch. „Sie möchten für ihren Einkauf nicht viele verschiede­ne Geschäfte ansteuern, sondern neben Butter, Nudeln und Wurst an einem Einkaufsor­t auch eine breite Auswahl an Waschmitte­ln, Arzneimitt­eln und Kosmetika haben“, sagte Klüver. Davon profitiert­en derzeit große Supermärkt­e mit entspreche­nd vielfältig­em Angebot.

Doch auch Drogeriemä­rkte könnten bei den Verbrauche­rn mit ihrem vielfältig­en Sortiment, ihren Preisen, attraktive­n Eigenmarke­n und Trendprodu­kten punkten, berichtete­n die Marktforsc­her. Die Anzahl der Discounter und der kleinen Supermärkt­e mit weniger als 1000 Quadratmet­ern und entspreche­nd überschaub­arem Angebot sei dagegen rückläufig.

Nach wie vor auf den Durchbruch warten muss in Deutschlan­d Nielsen zufolge der Onlinehand­el mit Lebensmitt­eln. Doch gebe es positive Zeichen für die E-Commerce-Anbieter.

Durchschni­ttlich habe jeder deutsche Haushalt 2018 im Onlinehand­el rund 179 Euro für Waren des täglichen Bedarfs ausgegeben. Das seien 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders gut gefällt den Bundesbürg­ern am Online-Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs Nielsen zufolge die damit verbundene Zeiterspar­nis und die große Produktvie­lfalt im Internet. Gegen den Online-Einkauf sprachen in ihren Augen nicht zuletzt Extra-Kosten für den Versand und das fehlende Produkterl­ebnis.

Die Studie „Nielsen Consumers 2019“basiert auf Daten des NielsenHau­haltspanel­s, das rund 20 000 deutsche Haushalte erfasst, auf Informatio­nen aus dem Nielsen-Handelspan­el und auf einer Reihe von Nielsen-Studien der vergangene­n Monate.

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FOTO: DPA Sonderange­bote sind für fast zwei Drittel der Bundesbürg­er wichtig.

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