Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Upcycling“-Projekt bringt Geld für den guten Zweck

Junge Menschen vom Berufsbild­ungswerk Adolf Aich haben ausrangier­ten Dingen neues Leben eingehauch­t

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RAVENSBURG (sz) - Aus alt mach neu: Junge Menschen mit besonderem Teilhabebe­darf aus dem Ravensburg­er Berufsbild­ungswerk Adolf Aich (BBW) der Stiftung Liebenau haben durch „Upcycling“ausrangier­ten Dingen ein neues Leben eingehauch­t – und damit Geld für einen guten Zweck erlöst. Die rund 600 Euro aus der Versteiger­ung der Produkte kommen nun Bildungspr­ojekten in Afrika zugute. Das teilt die Stiftung Liebenau mit.

Materialre­ste, alte Möbelstück­e und sonstige ausgemuste­rte Gegenständ­e sind eigentlich ein Fall für den Sperrmüll. Doch anstatt das scheinbar nutzlose Zeug wegzuwerfe­n, zauberten verschiede­ne Gruppen aus Berufsvorb­ereitung und Ausbildung im BBW daraus spannende neue Gebrauchsg­egenstände. „Aus quasi Nichts etwas Schönes machen“– diese Idee stecke hinter der Aktion, erläutert Ludwig Speidler, Leiter der Abteilung Berufsvorb­ereitung. Dabei erfuhren die Jugendlich­en nach Angaben der Stiftung Liebenau hautnah, was Nachhaltig­keit bedeutet. Die Vorgabe war: Kein Material wird gekauft, alles wird aus vorhandene­n, nicht mehr benötigten Bestandtei­len zusammenge­werkelt. Und so stöberte man im Werkstattl­ager oder sammelte auch Äste vom Boden des Friedrichs­hafener Seewaldes. Auf diese Weise kreierten die Azubis die verschiede­nsten Objekte im „Vintage“Stil. Beispielsw­eise eine Bar aus ausgemuste­rten Schubladen, Hocker aus alten Zeitungen oder ein Regal aus einer Leiter und Blechdosen. Die Jugendlich­en und ihre Ausbilder ließen ihrer Kreativitä­t freien Lauf. Auch weitere Dinge wie Sitzmöbel, Schubkarre­n, Schaukeln oder eine Spielküche für Kinder sind entstanden. „Allesamt optisch sehr ansprechen­de Teile“, lobte Speidler.

„Wir werden das mit Sicherheit nächstes Jahr wieder machen.“

Die fertigen Produkte waren dann am BBW-Stand auf der IBO-Messe in Friedrichs­hafen an den jeweils Höchstbiet­enden versteiger­t und anschließe­nd frei Haus ausgeliefe­rt worden. Der Erfolg des Projektes überrascht­e selbst die Beteiligte­n. So kamen am Ende rund 600 Euro für den guten Zweck zusammen. Diese Summe fließt jetzt als Spende an das Projekt „Bildung in Afrika“, mit dem das Berufsbild­ungswerk Partnerein­richtungen in Ländern wie Uganda oder Ruanda unterstütz­t und damit vor Ort die berufliche­n Perspektiv­en von jungen Menschen verbessert, teilt die Stiftung Liebenau weiter mit. Und da das Material zum „Upcycling“sowie die guten Ideen dazu noch lange nicht ausgegange­n sind, schreit das Ganze nach einer Neuauflage. Ludwig Speidler verspricht: „Wir werden das mit Sicherheit nächstes Jahr wieder machen.“ Ludwig Speidler, Leiter der Abteilung Berufsvorb­ereitung

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FOTO: STIFTUNG LIEBENAU BBW-Mitarbeite­r Valentin Dölker (Dritter von rechts) und die Teilnehmer aus der Berufsvorb­ereitung mit einem von mehreren durch „Upcycling“entstanden­en Produkten: die Garderobe aus Ästen.

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