Langlauftrainer Walter Mayer unter Verdacht
INNSBRUCK (dpa) - Der ehemalige österreichische Langlauf-Trainer Walter Mayer ist im Rahmen der Ermittlungen zum Dopingskandal bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld festgenommen worden. Laut österreichischer Zeitung „Kurier“steht Mayer im Verdacht, in die Blutdoping-Affäre verwickelt zu sein. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck bestätigte die Festnahme. Mayer wurde vernommen und befindet sich wieder auf freiem Fuß. Der 62-Jährige war bereits bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002 und Turin 2006 in Doping-Skandale um die österreichischen Langläufer verwickelt.
Während der Ski-WM im Februar hatten österreichische und deutsche Behörden Razzien durchgeführt, auch bei einem deutschen Sportarzt in Erfurt. Er gilt als mutmaßlicher Drahtzieher eines vermuteten internationalen Netzwerkes und sitzt in München in Untersuchungshaft. Die österreichische Anti-Doping Rechtskommission sprach bereits langjährige Strafen für mehrere Sportler aus, die mit Unterstützung dieses Netzwerks Blutdoping betrieben haben sollen.
Bei den Winterspielen 2002 wurden im Quartier der Österreicher Spritzen und Blutbeutel gefunden, Mayer wurde bis 2010 von Olympia ausgeschlossen. Trotz seiner Sperre tauchte der Ex-Langläufer in Turin im Teamquartier der Österreicher auf, dort wurden bei einer Razzia verdächtige Geräte und Blutbeutel gefunden. Der Österreichische Skiverband entließ Mayer. Drei Jahre später wurde er wegen des Verdachts auf Handel mit Dopingmitteln verhaftet und 2011 zu 15 Monaten Haft verurteilt.