In der Vorrunde TV-Experte, nach dem Finale Weltmeister
Handball-Ex-Nationalspieler Christian Schwarzer feiert heute seinen 50. Geburtstag
HAMBURG (SID) - Heiner Brand kommt, Stefan Kretzschmar ist auch dabei. Pascal Hens, Daniel Stephan und Henning Fritz fliegen nach Mallorca. Nur sein Kumpel Dirk Nowitzki schafft es nicht zum großen Geburtstags-Barbecue von Christian Schwarzer. „Dirk hat für die Party leider abgesagt, aber ich freue mich sehr auf die Feier“, sagte Schwarzer.
Zum 50. Geburtstag am Mittwoch fährt der Handball-Weltmeister von 2007 ganz groß auf. Familie, Freunde, Bekannte, alte Weggefährten – insgesamt 110 Gäste reisen zu Ehren des legendären Kreisläufers auf dessen „Lieblingsinsel“und feiern ein rauschendes Fest. Die geliebten Spare Ribs dürfen bei US-Fan Schwarzer nicht fehlen. „Mein Sohn isst die gerne, und selbst meine Frau knabbert da gern drauf rum“, sagt Schwarzer und lacht.
Schwarzer genießt sein aktuelles Leben in vollen Zügen, das wird während des Gesprächs schnell deutlich. „Ich habe mir viele Träume im und über den Sport erfüllen können, tolle Erfahrungen machen dürfen und viele Freundschaften geknüpft, dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Schwarzer: „Nun freue ich mich auf alles, was noch kommt. Ich werde jeden Tag genießen.“
Am Blick in den Rückspiegel seiner langen Sportlerkarriere kommt Schwarzer dieser Tage nicht herum. Der EM-Titel 2004, seine vier Olympia-Teilnahmen inklusive der Silbermedaille von 2004, die Meisterschaft mit Lemgo 2003, der ChampionsLeague-Triumph mit Barcelona 2000 und die spektakuläre Krönung bei der Heim-WM 2007 – all das wird am Mittwoch Thema sein.
Die WM bezeichnet Schwarzer noch heute als „unglaubliche“Geschichte. Als TV-Experte analysierte er die Vorrundenspiele, ehe ihn der damalige Bundestrainer Heiner Brand aufgrund einer Verletzung nachnominierte – der Rest ist Legende: Schwarzer stieg als damals 37-Jähriger über Nacht zum Anführer des Teams auf und führte es zum Titel. „Das Drehbuch hätte man nicht besser schreiben können“, sagt Schwarzer heute: „Es ist eine ganz tolle Möglichkeit, die Heiner mir da gegeben hat.“Seine persönlichen Highlights, erzählt der Jubilar, waren aber die Olympischen Spiele, ein Kindheitstraum, den er sich gleich viermal erfüllte. „Rund um die WM war alles sensationell, die schönste Medaille war aber das Silber von Athen“, sagt Schwarzer.
Trotz all der Erinnerungen an Erfolge und Triumphe, wichtiger, das betont Schwarzer immer wieder, sei das Hier und Jetzt. Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen als Jugendkoordinator des saarländischen Handballverbandes bringt ihm großen Spaß. „Es ist eine ehrliche Arbeit“, sagt Schwarzer: „Die Kinder sagen dir direkt, wenn sie etwas scheiße finden. Das kommt in der Erwachsenenwelt leider nicht so oft vor.“
Der Traum von der Westküste
Mit großen Zielen oder gar Träumen hält sich der Mann, der im Handball so ziemlich alles gewann, was es zu gewinnen gibt, zurück. Reisen will er noch. Das schon. Ein Roadtrip die Westküste der USA entlang – das wär es. „Los Angeles, San Francisco, Las Vegas, das würde mich interessieren“, sagt Schwarzer.
Aber das ist Zukunftsmusik, und die Zukunft, so Schwarzer, könne man „ohnehin nicht beeinflussen“. Deswegen gelten seine Gedanken erst einmal ganz dem Wiegenfest: „Ich freue mich, mit meinen Gästen ein paar tolle Stunden verbringen zu dürfen.“