Invasion der Glückskäfer
Manche behaupten, es gebe nicht nur keine Maikäfer, sondern überhaupt keine Käfer mehr, ja nicht mal Insekten, aber das Gegenteil ist der Fall. Millionen Marienkäfer flattern derzeit ohne Flugscham durch unseren Luftraum, und wer am falschen Strauch stehen bleibt, kann eine Art Akupunktur der putzigen Tierchen abbekommen. In England sprechen sie schon von einer Marienkäferplage, an der mal wieder die Globalisierung schuld sei – allerdings nicht wie sonst in Form der EU, die Gefahr drohe aus Asien! Tatsächlich haben uns die asiatischen Marienkäfer
quasi erobert, sie sind verfressener, total vital und irgendwie auch viriler, schon jetzt ist jedes zweite Exemplar bei uns aus Fernost. Die fremden Marienkäfer sehen natürlich etwas anders aus. Die Asiaten sind nicht etwa nur rot und tragen zwei oder sieben schwarze Pünktchen auf dem Rücken, sie sind oft schwarz oder auch gelb und haben bis zu 19 Punkte. Zum Vergleich: Der VfB Stuttgart hatte an Weihnachten 2018 gerade einmal 14 (drum stieg er vermutlich ab).
Wie dem auch sei: Der Marienkäfer, egal woher, bleibt ein Glücksbringer, das weiß jeder, der an Krafttiere und an Schamanismus glaubt. Beim Siebenpunkt-Marienkäfer etwa verbindet sich auf fast unheimliche Art die heilige Zahl 3 (Dreieinigkeit) mit der irdischen Zahl 4, die für die vier Elemente steht. Und die Seite questico.de schreibt: „Fliegt Ihnen das Krafttier Marienkäfer zu, hilft es, Ängste loszulassen und in die Freude zurückzukehren. Der Glücksbote bringt Leichtigkeit, Glück und Sorgenfreiheit.“Er sei ein Schutzgeist. Sollten Sie allerdings eine Blattlaus sein, verziehen Sie sich besser schnell. (zak)