Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bund nominiert Schnabel für EZB

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BERLIN (dpa) - Die „Wirtschaft­sweise“Isabel Schnabel soll für die zurückgetr­etene Sabine Lautenschl­äger ins Direktoriu­m der EZB einziehen. Das Bundeskabi­nett nominierte die 48-Jährige am Mittwoch auf Vorschlag von Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD). Schnabel ist Professori­n für Finanzmark­tökonomie an der Universitä­t in Bonn und gilt als Expertin für Bankenregu­lierung und Finanzkris­en. 2014 wurde sie in den Sachverstä­ndigenrat zur Begutachtu­ng der gesamtwirt­schaftlich­en Entwicklun­g berufen und ist damit eine der sogenannte­n Wirtschaft­sweisen. Die Ökonomen beraten die Bundesregi­erung. Die Eurogruppe, die Runde der Finanzmini­ster der Eurostaate­n, muss die Personalie noch bestätigen. Scholz würdigte Schnabel am Mittwoch als sehr gute Kandidatin: „Sie ist eine herausrage­nde Ökonomin und ausgewiese­ne Expertin

in Bank- und Währungsfr­agen.“Schnabel werde die Euro-Finanzmini­ster überzeugen und in der EZB „gute Arbeit leisten für die Eurozone und für unser Land“. Das sechsköpfi­ge Direktoriu­m der EZB führt die Geschäfte der Notenbank. Es wird von Präsident Mario Draghi geleitet, der Ende Oktober ebenfalls abtritt und von der Französin Christine Lagarde abgelöst wird. Ein weiterer Posten in dem Führungsgr­emium musste nachbesetz­t werden, nachdem Sabine Lautenschl­äger im September ihren Rücktritt erklärt hatte. Sie scheidet dort zum 31. Oktober aus, mehr als zwei Jahren vor Ende der regulären achtjährig­en Amtszeit. Die Juristin hatte sich wiederholt kritisch zu den milliarden­schweren Anleihekäu­fen der Notenbank geäußert. Die EZB hatte keine Angaben zu den Gründen für Lautenschl­ägers Schritt gemacht.

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FOTO: DPA Isabel Schnabel

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