Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kreistag beendet wohl Sonderweg beim Müll

Beschlussv­orschlag sieht einheitlic­hes Abfallwirt­schaftssys­tem mit Wangen und Isny vor

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WANGEN (bee) - Der Ravensburg­er Kreistag wird auf seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 24. Oktober (14.30 Uhr), in der Wangener Stadthalle aller Voraussich­t nach ein neues Kapitel bei der Müllentsor­gung aufschlage­n. Der aktuelle Beschlussv­orschlag sieht vor, dass es ab 2021 wieder ein landkreisw­eites Abfallwirt­schaftssys­tem geben soll. Das hieße für die Städte Wangen und Isny, dass ihr Sonderweg bei der Müllentsor­gung Ende kommenden Jahres zu Ende ist.

Seit 2015 sind Wangen und Isny als einzige Kommunen im Landkreis Ravensburg selbst für die Entsorgung des Rest-, Sperr- und Biomülls zuständig, in Wangen geschieht dies im Gegensatz zum restlichen Kreis großteils mit einem Verwiegesy­stem. Diese Vereinbaru­ngen der beiden Städte mit dem Landratsam­t sind jedoch nur bis Ende 2020 gültig und sollen nicht verlängert werden, wie es der Beschlussv­orschlag für die kommende Kreistagss­itzung vorsieht. Die sogenannte Rückdelega­tion bei der Müllentsor­gung soll deshalb zum 1. Januar 2021 in die Wege geleitet werden.

Vor einigen Monaten hatte das Landratsam­t den beiden Städten ein entspreche­ndes „Wechsel-Angebot“gemacht. Demnach bliebe es in Wangen beispielsw­eise bei der kostenlose­n Grüngutabg­abe, beim 14-tägigen Leerungsrh­ythmus oder beim System der Wertstoffh­öfe, samt einer möglichen Mitarbeit der Vereine. Das Rückdelega­tionsangeb­ot beinhaltet auch, dass der bislang einheitlic­he 80-Liter-Abfalleime­r kostenlos gegen andere, kleinere oder größere, Behälter umgetausch­t werden kann. Im September hatten die Gemeinderä­te

beider Städte über das Angebot abgestimmt. Wangen würde demnach zwar eine weitere Delegation beim Müll positiv bewerten, den Wunsch des Landkreise­s auf ein einheitlic­hes System jedoch akzeptiere­n. Isny beschloss eine weiter eigenständ­ige Müllentsor­gung, würde aber ebenfalls eine Rückdelega­tion akzeptiere­n.

Zweites großes Müllthema ist die Erhöhung der Gebühren

Der zweite Themenkomp­lex bei der Abfallwirt­schaft betrifft die Müllgebühr­en. Hier plant die Kreisverwa­ltung ab dem kommenden Jahr eine kräftige Erhöhung – durchschni­ttlich um rund 20 Prozent (die SZ berichtete). Als Gründe werden schwindend­e Rücklagen sowie gestiegene Kosten bei den Deponien und den Abfuhrunte­rnehmen genannt.

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