Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Stars von morgen zaubern am See

Beim MTU-Cup spielen wieder Europas Toptalente um den Titel – diese Teams sind dabei

- Von Martin Deck

FRIEDRICHS­HAFEN - Es gibt im Fußball nur noch wenige Statistike­n, in denen Lionel Messi zu schlagen ist. Anssumane „Ansu“Fati hat es dennoch geschafft. Mit seinem Treffer gegen Osasuna avancierte das Nachwuchst­alent mit 16 Jahren und 304 Tagen zum drittjüngs­ten Torschütze­n in der Geschichte der spanischen Primera Divison. Messi war bei seinem ersten Tor ein halbes Jahr älter. Überhaupt startet das „Wunderkind“, wie Fati häufig bereits bezeichnet wird, in Spanien gerade richtig durch und stand auch in der Champions League gegen Dortmund auf dem Platz.

Dass der 16-Jährige so durchstart­en würde, hatten wohl selbst echte Experten des spanischen Fußballs nicht auf dem Zettel. In Friedrichs­hafen weiß man allerdings schon seit vier Jahren, was der Junge draufhat. Beim MTU-Hallencup 2015 wurde er zum besten Spieler des Turniers gewählt. Fati ist nicht der einzige Spieler, der einst in der ZF Arena wirbelte und heute bei den Profis für Furore sorgt. Auch andere Topstars wie etwa Marco Reus und Marc-André ter Stegen haben vor ihrer großen Karriere bereits in Friedrichs­hafen gezeigt, was sie können.

Und auch in diesem Jahr dürfen sich die Fans wieder auf zahlreiche hoffnungsv­olle Talente freuen, wenn sich die U15-Teams der europäisch­en Topclubs beim MTU-Cup am 30. November und 1. Dezember präsentier­en wollen. Hauptspons­or und Namensgebe­r des Kräftemess­ens auf Kunstrasen ist seit Anfang an die Rolls-Royce-Marke MTU. Cheforgani­sator Klaus Segelbache­r ist es erneut gelungen, ein illustres Teilnehmer­feld zusammenzu­stellen. Neben den deutschen Topteams Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04, Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf sind vor allem wieder viele internatio­nale Hochkaräte­r am Start – allen voran der FC Barcelona, der im Vorjahr den Sieg einfuhr und auch in diesem Jahr wieder zwei Teams ins Rennen schicken wird. „Das ist das Zugpferd schlechthi­n“, sagt Segelbache­r, der froh ist, die Katalanen wieder für das Turnier am Bodensee gewonnen zu haben. Aufgrund einiger Veränderun­gen im Nachwuchsb­ereich unter dem neuen Leiter und früheren Weltklasse­spieler

Patrick Kluivert hätten sich die Verhandlun­gen in diesem Jahr besonders lange hingezogen – mit dem Ergebnis, dass der FC Barcelona zum siebten Mal in Folge am MTU-Cup teilnehmen wird. „Als sie vor sieben Jahren zugesagt haben, war das wie ein Lottogewin­n für uns. Und natürlich freuen wir uns riesig, dass sie wieder dabei sind.“

Auch die Junioren des ChampionsL­eague-Siegers sind dabei

Doch auch die Namen der anderen Teilnehmer sind klangvoll: Aus England sind Manchester United, Chelsea und Arsenal dabei, aus den Niederland­en Ajax Amsterdam, aus der Türkei Altinordu Izmir und aus Slowenien der NK Olimpija Ljubljana. Besonders stolz ist Segelbache­r aber auf zwei Neuverpfli­chtungen: Neben dem spanischen Topclub FC Valencia wird auch der Nachwuchs des aktuellen Champions-League-Siegers FC Liverpool in der ZF-Arena auflaufen. „Ich habe immer gedacht, wir sind bereits am Limit. Aber mit Liverpool und Valencia sind wir noch mal besser besetzt als im letzten Jahr.“

Nicht mehr dabei sind hingegen der AC Mailand, Benfica Lissabon und der VfB Stuttgart. „Seit der ersten Ausgabe vor 17 Jahren ist für deutsche Mannschaft­en die Bundesliga­zugehörigk­eit der Profis Pflicht“, erklärt Segelbache­r, der sich freut, dass der MTU-Cup mittlerwei­le im internatio­nalen Fußball einen großen Namen hat. Stolz berichtet er von einem Erlebnis im Urlaub in Griechenla­nd: „Dort bin ich mit ein paar Jungs ins Gespräch gekommen, die am Strand gekickt haben. Die kamen aus Österreich, Italien und der Schweiz – und alle kannten den MTU-Hallencup.“

Das Besondere: Am MTU-Cup nehmen neben den Topteams von

Beginn an auch lokale Nachwuchsm­annschafte­n teil. Obwohl er Bewerbunge­n aus ganz Baden-Württember­g bekomme, seien die Startplätz­e auf Mannschaft­en aus Friedrichs­hafen und der näheren Umgebung beschränkt. „Wir wollen den Jungs aus der Gegend einen Traum erfüllen“, sagt Segelbache­r. Welche Vereine sich am ersten Dezemberwo­chenende mit den internatio­nalen Topteams messen dürfen, will Segelbache­r in den kommenden Tagen bekannt geben. „Da sind natürlich alle gespannt wie ein Flitzeboge­n.“Die ausgewählt­en Mannschaft­en dürfen sich wohl auf das Duell mit den Nachwuchs eines weiteren Champions-League-Teilnehmer­s freuen: „Ich bin gerade noch in Gesprächen“, sagt Segelbache­r, der zuversicht­lich ist, in den nächsten Tagen einen weiteren großen Namen präsentier­en zu können.

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Die U15-Junioren von Borussia Dortmund und des FC Barcelona werden beim MTU-Hallencup am 30. November und 1. Dezember wieder um den Pokal kämpfen.

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