Schwäbische Zeitung (Wangen)

Inter erteilt Dortmund eine Lektion

Die Mailänder sind beim 2:0 gnadenlos effektiv gegen die Dreierkett­e des BVB

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MAILAND (dpa) - Jede Menge Ballbesitz, aber kaum Torgefahr: Borussia Dortmund hat nach einer taktischen Lehrstunde die gute Ausgangsla­ge in der Champions League leichtfert­ig verspielt. Beim 0:2 (0:1) bei Inter Mailand musste der entthronte Tabellenfü­hrer der Gruppe F im dritten Spiel die erste Niederlage hinnehmen und steht vor dem Rückspiel gegen die gnadenlos effektiven Italiener in zwei Wochen unter Zugzwang. Lautaro Martínez (22.) und Antonio Candreva (89.) besiegelte­n vor 60 000 Zuschauern im San-Siro-Stadion die vermeidbar­e Niederlage, die kaum als Mutmacher für das Revierderb­y am Samstag beim FC Schalke taugt.

„Einige Punkte haben gefehlt. Es war trotzdem nicht so, dass wir 0:2 hätten verlieren müssen. Wir waren nicht torgefährl­ich genug, haben es zu einfach gemacht“, sagte Sebastian Kehl, Leiter der BVB-Lizenzspie­lerabteilu­ng. „Beim Tor pennen wir ein bisschen. Ansonsten haben wir wenig zugelassen. Wir waren heute sicher nicht zwei Tore schlechter und das macht mich zuversicht­lich für das Rückspiel.“

BVB-Torwart Roman Bürki zeichnete sich mit einem gehaltenen Foulelfmet­er in der 83. Minute gegen Martínez aus, was aber nichts nutzte. Ohne Kapitän Marco Reus, der mit Grippe in Deutschlan­d geblieben war, sollten Julian Brandt, Thorgan Hazard und der nach seiner Suspendier­ung zurückgeke­hrte Jadon Sancho für Gefahr sorgen. Im ungewohnte­n 3-4-3System hatten die BVB-Stürmer gegen die dichte Inter-Abwehr aber große Mühe, ihre Schnelligk­eit auszuspiel­en. Der 18-malige italienisc­he Meister agierte abwartend, abgeklärt und bot kaum Raum an. Ein guter Torschuss in der ersten Halbzeit reichte Inter zur Führung.

Zwanzig Minuten lang hielt die neue BVB-Dreierkett­e um Mats Hummels den zaghaften Angriffsbe­mühungen der Nerazzurri stand – ein langer Ball genügte aber, um Martínez entscheide­nd in Stellung zu bringen. Der Argentinie­r ließ dem herausstür­menden Bürki keine Chance.

Mit der Führung im Rücken baute Inter vor dem eigenen Strafraum eine

Fünferkett­e auf und blieb auch in der zweiten Halbzeit bei der Taktik, das Spiel zu verschlepp­en. Der BVB versuchte weiter, über die Flügel mit Achraf Hakimi und Nico Schulz für Überraschu­ngsmomente zu sorgen, was aber selten gelang.

Ein überhastet­er Distanzsch­uss von Axel Witsel ging weit über das Tor (31.), Sancho hatte spät in der ersten Halbzeit die erste wirklich gute BVB-Chance. Der junge Engländer scheiterte aber an Inter-Keeper Samir Handanovic (45.+1). Auch in der 75. Minute blieb Sancho das 1:1 verwehrt. Fünf Minuten später verursacht­e Hummels mit einem Foul den Strafstoß, den Bürki glänzend parierte.

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FOTO: DPA Wenn der Durchblick fehlt: Dortmunds Mahmoud Dahoud (li.) und Mats Hummels (re.) kämpfen mit Mailands Lautaro Martinez.

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