Wo große Forscher kleinen helfen
Wangener Firma spendet 4000 Euro und Knowhow ans Schülerforschungszentrum
WANGEN - Im Sommer hat die Firma SEW Eurodrive aus Bruchsal dem Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg in der Kategorie Energieeffizienz für ihre Leistungs- und Energiemanagementlösung Power and Energy Solutions für industrielle Antriebe erhalten. Entwickelt wurde sie bei der SEW Power Systems, einer hundertprozentigen Tochter, die in Wangen ihren Sitz hat. Nicht zuletzt deshalb erhielt SEW Power Systems auch einen Teil des Preisgeldes, und reichte wiederum mit 4000 Euro einen Teil davon an das Wangener Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ) weiter.
Dies aber, sagte Ulrich Frank, Leiter der Administration am Standort, soll noch nicht alles sein: „Wir haben auch Interesse an der Förderung und Ausbildung der jungen Menschen.“Insofern könne man sich auch eine Kooperation mit dem SFZ sehr gut vorstellen. Worte wie diese hört Berthold Bungard, SFZ-Standortleiter in Wangen, gerne. Seit nunmehr sechs Jahren gibt es den „Wangener Ableger“des Schülerforschungszentrums, der seinen Sitz im rückwärtigen Teil der Firma Zoller und Fröhlich an der Pettermandstraße hat und bei dem gerade das neue Schuljahr begonnen hat. Alle Angebote sind für die Schüler aller Altersklassen (ab der Grundschule) kostenfrei und bestehen aus Kursen und Einzelprojekten.
Im vergangenen Schuljahr zählte das SFZ Wangen 38 Schüler, die von zehn Ehrenamtlichen und zwei Hauptamtlichen betreut wurden. Roboter, deren Technik, das Forschen, Entwickeln und Erfinden gehören zu den Hobbys und Interessen der Schüler, die sie freiwillig und außerschulisch pflegen. Finanziert wird das Projekt durch Unterstützer, die vom Land bis zu Firmen wie jetzt SEW Power Systems reichen. Wer von den Teilnehmern möchte, kann dem Verein beitreten. Dies ist aber keine Bedingung, um im SFZ aufgenommen zu werden. Denn ganz bewusst sollen Herkunft und Geld keine Rolle spielen. Im vergangenen Jahr lag das Ausgabenbudget bei rund 20 000 Euro.
Mit den nun erhaltenen 4000 Euro lässt sich, so Bungard, wieder einiges verwirklichen: „Wir müssen natürlich unsere Nebenkosten für die Räumlichkeiten bestreiten, haben Fahrten zu den und Gebühren für die Turniere und verbrauchen auch Material.“Neben den „Pflichtkosten“gibt es aber auch die „Kür“: „Wir benötigen neue Computer, weil wir etwas zur künstlichen Intelligenz machen möchten und Werkzeug, um unsere 3D-Fräser auszubauen und die 3D-Drucker zu erweitern.“Und schließlich gibt es auch das große Anliegen, dass jeder Schüler einen Roboter hat, an dem programmiert und gearbeitet werden kann.
Eines verbindet die „kleinen“mit den „großen“Forschern im Übrigen: Die SEW hat ihren Preis, ganz allgemein ausgedrückt, für die Energierückgewinnung erhalten. Daran arbeitet das SFZ Wangen – in einem kleineren Projekt und im Zusammenhang mit E-Bike-Energie – ebenfalls.
Wer sich für die Angebote des SFZ interessiert, kann sich über sfz-bw.de/wangen/ oder bei Berthold Bungard unter 07522/ 912131 informieren.