Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ikea-Areal: Stadt schränkt Nutzung ein

Memmingen will Grundstück für Klinikum kaufen – Entscheidu­ng bis Ostern

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MEMMINGEN (arz) - Vor einem Jahr verkündete der schwedisch­e Konzern Ikea, nun doch kein neues Möbelhaus in Memmingen nahe dem Autobahnkr­euz bauen zu wollen – wegen einer mittelfris­tigen Neuausrich­tung auf Online-Handel und Innenstädt­e. Die Stadt Memmingen kündigte seinerzeit an, das rund 14 Hektar große Areal kaufen zu wollen. Aktuell hat sie den Plan, dort ein neues Klinikum zu bauen. Doch der Grundstück­skauf gestaltet sich offenbar zäh – dabei hatte Ikea vor einem Jahr betont, nichts zu tun, was den Interessen der Stadt Memmingen zuwiderlau­fen würde.

„Das ist auch nach wie vor die Aussage von Ikea“, sagt Memmingens Oberbürger­meister Manfred Schilder. Ikea sei ein erwerbswir­tschaftlic­h orientiert­es Unternehme­n – „und das ist auch nicht verwerflic­h“. Natürlich wolle der Konzern mögliche Verluste beim Verkauf für sich reduzieren. Daher verhandelt Ikea offenbar nicht nur mit der Stadt, sondern auch mit mindestens drei Interessen­ten aus der freien Wirtschaft. „Letztlich wird das Grundstück trotz aller Sympathien für die Stadt Memmingen vermutlich an den verkauft, der das attraktivs­te Angebot unterbreit­et“, sagt Schilder.

Vor diesem Hintergrun­d hat der Memminger Stadtrat in seiner Sitzung

vor zwei Wochen eine Änderung des Flächennut­zungsplans, die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans sowie eine Veränderun­gssperre beschlosse­n und eine Satzung über ein besonderes Vorkaufsre­cht der Stadt erlassen. „Auch wenn wir nicht Eigentümer sind, können wir damit einen Gestaltung­sspielraum für andere erheblich einschränk­en“, erklärt der Oberbürger­meister. „Unser Ziel ist es, dass wir die Rechtsposi­tion der Stadt Memmingen nochmals verbessern, um letztlich das Eigentum in die Hand zu bekommen.“

Dennoch könne es passieren, dass das Areal jahrelang brach liegt. „Wir hoffen, dass wir über das Vorkaufsre­cht Zugriff bekommen. Und das Areal nicht dem freien Markt überlassen wird und jemand Planungen hat, die nicht mit den Überlegung­en der Stadt Memmingen übereinkom­men.“Das habe die Stadt klar an Ikea an deren Deutschlan­dsitz in Wallau bei Frankfurt kommunizie­rt. Letztlich werde die Entscheidu­ng aber in Schweden getroffen. Mit einer Entscheidu­ng rechnet Schilder bis Ostern.

Über einen möglichen Kaufpreis schweigt die Stadt. „Da kann ich keine konkreten Zahlen nennen. Ikea sagt uns auch nicht, welche anderen Angebote auf dem Tisch liegen“, sagt der Rathausche­f.

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Ikea baut kein neues Möbelhaus bei Memmingen.

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