„Andere trifft es da deutlich schlimmer“
Wie das langjährige CDU-Mitglied Peter Treiber seinen 80. Geburtstag gefeiert hat
DEUCHELRIED - Eigentlich hätte der 80. Geburtstag am vergangenen Mittwoch gebührend gefeiert werden sollen. Nun ist es eine Feier im ganz kleinen Rahmen mit Ehefrau Monika und bei Kuchen und Vesper geworden. „Des isch halt so“, sagt Peter Treiber und blickt auf andere Personengruppen: „Andere trifft es da deutlich schlimmer.“Der runde Geburtstag im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis soll nach der Corona-Krise nachgeholt werden.
Wangener ist Peter Treiber noch keine 80 Jahre lang: „Ich bin in Heilbronn geboren und mit dem Vater nach dem Krieg nach Wangen gekommen.“Heilbronn war zu diesem Zeitpunkt zerbombt, die Mutter verstorben. In Wangen hat der Vater wieder geheiratet, Peter Treiber bekam noch zwei Geschwister.
1962 meisterte er am Wangener Rupert-Neß-Gymnasium das Abitur, danach hat er bis 1964 an der PH Weingarten Lehramt studiert. In Merazhofen, Rohrdorf bei Isny, an der Wangener Anton-von-GegenbaurSchule, in Deuchelried und in Hauerz bei Wurzach hat Peter Treiber von Beginn seiner Lehrerlaufbahn bis zu seiner Pensionierung an Grund- und Hauptschulen gelehrt: „Am liebsten Deutsch, Geschichte, Erdkunde und an der Grundschule Heimatkunde und Religion.“
Nicht ganz so sein „Ding“waren die Naturwissenschaften. Schmunzelnd erinnert sich der Jubilar an eine Situation: „An der Anton-von Gegenbaur-Schule musste ich mal einen Physikunterricht übernehmen. Ich habe ein Experiment gemacht, den Stecker in die Steckdose gesteckt – und dann hat’s Peng gemacht. Es war alles kaputt. Von da brauchte ich Physik nicht mehr zu geben.“
Privat hat Peter Treiber seine Monika 1968 geheiratet. Zwei Jahre später kam Tochter Daniela zur Welt. In den Jahren 1973 und 1977 folgten die Söhne Magnus und Nicolai. „Inzwischen habe ich neun Enkelkinder“, erzählt Treiber voller Stolz. Seit mehr als 50 Jahre ist er Mitglied bei der CDU: „Zuerst war ich im Ortsverein Wangen Schriftführer, dann im Stadtverband Pressereferent und schließlich 18 Jahre lang und als Vorgänger von Christian Natterer Stadtverbandsvorsitzender.“
Seit rund zehn Jahren führt er nun die Senioren-Union Wangen-Amtzell-Argenbühl. Etwa gleich lang ist es her, dass der rüstige Pensionär auch ein Hobby intensivierte und dafür unter www.petertreiber.de eine Homepage anlegte, auf der man „die heimatkundlichen Themen“nachlesen kann. Treiber legt Wert darauf, festzustellen, dass es auf seiner Seite nicht um „wissenschaftliche Erkenntnisse“gehe, sondern um seine ganz individuelle und liebevolle Zusammenfassung der Ereignisse aus
Oberschwaben und dem Allgäu. Dazu passt ein anderes seiner Hobbys: „Ich lese gerne, vor allem geschichtliche Romane und Bücher.“Ab und an steigt er auch aufs „Fahrrad im Keller“. Und natürlich ist Treiber einer, der gerne unter den Menschen ist oder „ins Städtle“geht. Umso unangenehmer ist auch für ihn nun, in der einem die eigenen vier Wände Grenzen setzen. Jammern oder den Kopf hängen lassen will er aber nicht: „Das wäre nicht ich.“Der runde Geburtstag wird einfach verschoben.