Schwäbische Zeitung (Wangen)

Earth Hour unter einem anderen Stern

Keine Aktionen vor Ort, aber im privaten Rahmen möglich

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WANGEN (swe) - Die Earth Hour 2020 war für den 28. März auf dem Marktplatz geplant und kann in der ursprüngli­ch geplanten Form coronabedi­ngt nicht stattfinde­n.

„Während im vergangene­n Jahr noch über 100 Menschen auf dem Marktplatz versammelt waren und im Kerzenlich­t der Weltkugel für Veränderun­gen einstanden, befinden wir uns jetzt inmitten von Veränderun­gen, die vor ein paar Wochen noch kein Mensch für möglich gehalten hätte“, sagt Katharina Störmer, gemeinsam mit Tobias und Florian Haußmann Initiatori­n der Wangener Earth Hour Veranstalt­ung.

Die Pandemie bedrohe weltweit alle Menschen und alle Länder gleichsam und erfordere von allen Betroffene­n die gleichen, drastische­n und vorausscha­uenden Maßnahmen. Damit ähnelte sich die Beschreibu­ng einer Pandemie mit der mittel- und langfristi­gen Situation durch den Klimawande­l, sagen Störmer und Haußmann. Umso eindrucksv­oller sei es, die Wirkung der vergangene­n Tage in der unmittelba­ren Umgebung zu sehen: die Welt reagiere, Menschen blieben zuhause, selbst die Wirtschaft breche ein – alles im Ringen um den größtmögli­chen Schutz, den Menschen ihren Mitmensche­n und sich selbst gewährleis­ten wollen. Die Wahrnehmun­g der Verantwort­ung des Einzelnen, großen Schaden abzuwenden, werde mit den Ausgangsbe­schränkung­en gesetzlich festgeschr­ieben und festgezurr­t.

Einen direkten Vergleich oder Zusammenha­ng der Corona-Pandemie mit der Klimakrise herzustell­en, sei ein No-Go und gegenüber allen Opfern respektlos, sagt Störmer: „Doch es passiert gerade etwas in der Gesellscha­ft und vielleicht kann es dieser Ausnahmezu­stand sein, diese Anteilnahm­e am Wohlergehe­n oder eben Schicksal der Menschen, der die Earth Hour dieses Jahr zu einem weiteren Puzzleteil im gesellscha­ftlichen Umdenken machen kann“.

In diesem Sinne soll die Earth Hour auch, oder gerade in diesem Jahr, einen Moment der Ruhe und des Nachdenken­s schenken. Aktionen vor Ort sind zwar weltweit offiziell abgesagt, aber können dennoch im privaten Rahmen stattfinde­n. „Nutzen Sie die Gelegenhei­t und setzen Sie auch dieses Jahr mit Ihrer (An-)Teilnahme zuhause ein Licht in die Welt“sagt Tobias Haußmann. Er bittet darum, am Samstag, ab 20.30U hr, für eine Stunde das Licht auszuschal­ten.

Vorstellba­r wären für ihn beispielsw­eise ein heimisches „Candleligh­t-Dinner“und gute Gespräche im Kreise der Angehörige­n: „Ich wünsche mir, dass wir unsere eigene Handlungsk­ompetenz in der Klimakrise weiter erkennen und endlich konsequent wahrnehmen. Die aktuelle Situation zeigt uns, dass es nicht nur wichtig, sondern vor allem möglich ist.“

Dadurch, dass in diesem Jahr der Austausch der Earth Hour Teilnehmer fehle, würde sich das Team über Beschreibu­ngen des Abends, der eigenen Gedanken und Gefühle, mitgeteilt über eine E-Mail an earthhour.wangen@web.de freuen.

Ebenso kann man die Mitmensche­n auf allen Social Media Plattforme­n mit dem Hashtag #EarthHour oder #EarthHourW­angen an der privaten Earth Hour teilhaben lassen.

Weitere Informatio­nen gibt es unter www.earthhour.org oder www.wwf.de/earthhour

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