Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kißlegg braucht neue Kita-Gruppe

Steigende Anmeldezah­len: Welche Betreuungs­angebote künftig in der Gemeinde geplant sind

- Von Franziska Telser

KISSLEGG - Rekordzahl­en in Kißlegg: Die Anmeldunge­n für KitaPlätze sind in der Gemeinde erneut in die Höhe geklettert. Obwohl es acht Kindergärt­en in Kißlegg gibt, reichen die Plätze nicht aus. Denn ab August müssen noch einmal 21 Kinder mehr betreut werden. Deswegen wird es eine zweite Gruppe geben, die im St. Gallus Kindergart­en untergebra­cht sein und vom Zellerkind­ergarten geführt wird. Damit steigt die Gruppengrö­ße in der Gemeinde auf 25 an.

Aufgrund des Coronaviru­s’ haben die Räte per E-Mail geschlosse­n für den Kindergart­enbedarfsp­lan, die neue Gruppe und somit auch die Anmietung eines neuen Raumes im katholisch­en Gemeindeha­us gestimmt. CDU-Gemeindera­t Christoph Dürr wollte wissen, ob für die zusätzlich­e Gruppe extra Personal eingestell­t oder ob diese von den bereits eingestell­ten Kindergärt­nern mitbetreut wird. Die Verwaltung sei gerade dabei, geeignete Mitarbeite­r für die neue Gruppe zu finden.

Die Gemeinde suche zudem im Kindergart­en St. Hedwig nach weiteren Optionen, der steigenden Kinderzahl gerecht zu werden. Außerdem beginne in Kürze der Neubau des Kindergart­ens in Waltershof­en. Da das katholisch­e Gemeindeha­us saniert werden soll, müssen die beiden Gruppen des Zellerseek­indergarte­ns zu Beginn des Kindergart­enjahrs 2021/2022 aus dem Gebäude wieder ausziehen. Die eine Gruppe wird zu einer Bauernhofk­ita in Unterhaid. Im Zellerseek­indergarte­n konnten die Eltern ihre Kinder bereits dafür anmelden. Für die andere Gruppe will die Verwaltung „rechtzeiti­g eine Lösung entwickeln.“

Erstmals konnten die Eltern auch ihre Kinder im „Kinderhaus Regenbogen“, dem neu eröffneten Inklusions­kindergart­en, anmelden. In einer sogenannte­n Vergabesit­zung gleichen die Leiter der Kindergärt­en die Wunschplät­ze mit ihren vorhandene­n Kapazitäte­n ab. Wenn es nicht genug Kapazitäte­n im favorisier­ten Kindergart­en gibt, wird der Zweitwunsc­h berücksich­tigt.

Bereits das laufende Jahr ist laut Verwaltung mit 472 bereitgest­ellten

Plätzen ein neuer Rekord gewesen. Für das Jahr 2020/2021 gibt es mit 493 Kindern noch mehr Anmeldunge­n. Allein, dass der Tag der Einschulun­g um einen Monat verlegt wurde, führe dazu, dass etwa zehn Kinder für ein weiteres Jahr in der Kita bleiben. Höhere Zahlen gebe es laut Verwaltung auch im Außenberei­ch von Kißlegg. Um Buskinder aufzunehme­n, plane die Gemeinde deshalb eine Haltestell­e am „Kinderhaus Regenbogen“. Im kommenden Jahr rechne man damit, dass wieder mehr Kinder in die Grundschul­e wechseln und dadurch mehr Spielraum in den Kitas entsteht.

Durch die zusätzlich­e Gruppe gibt es ab August für 497 Kinder eine Betreuungs­möglichkei­t in Kißlegg.

In den vergangene­n zehn Jahren hat sich damit die Zahl der vorhandene­n Kita-Plätze fast verdoppelt. 94 der angemeldet­en Kinder sind unter drei Jahre alt und deswegen in den beiden Kinderkrip­pen der Gemeinde untergebra­cht.

Von den 25 Gruppen befinden sich 18 in der Trägerscha­ft der Gemeinde, fünf gehören zur katholisch­en Kirchengem­einde, einer zum Verein „Freie Kindergärt­en“und einer zur Stiftung KZBO.

Der Gemeindera­t unterstütz­t die Schaffung der neuen Kita-Plätze. So schreibt beispielsw­eise der SPDFraktio­nsvorsitze­nde Josef Kunz: „Ich denke, wir sind uns alle im Klaren darüber, dass die Schaffung einer eigenen, dauerhafte­n Lösung für unsere Kinderbetr­euung oberste Priorität haben muss.“Und bedankt sich ausdrückli­ch bei allen Erziehern und Erzieherin­nen für ihre „engagierte und liebevolle“Arbeit.

Ähnlich sieht das Jakob Frey von der SPD: „Ich finde, es hat oberste Priorität, nachdem wir die Bebauung in Kißlegg so fleißig vorangetri­eben haben, dass wir die Infrastruk­tur nachrüsten“, schreibt er vor der digitalen Abstimmung. „Angefangen bei den kleinsten Mitbürgern unserer Gemeinde, ist es sinnvoll, die Betreuung für Kinder im Vorgrundsc­hulalter sicherzust­ellen und gewährleis­ten zu können.“

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FOTO: DPA/MONIKA SKOLIMOWSK­A Weil die Kindergart­enzahlen in Kißlegg kontinuier­lich steigen, braucht es weitere Kapazitäte­n.

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