Kißlegg braucht neue Kita-Gruppe
Steigende Anmeldezahlen: Welche Betreuungsangebote künftig in der Gemeinde geplant sind
KISSLEGG - Rekordzahlen in Kißlegg: Die Anmeldungen für KitaPlätze sind in der Gemeinde erneut in die Höhe geklettert. Obwohl es acht Kindergärten in Kißlegg gibt, reichen die Plätze nicht aus. Denn ab August müssen noch einmal 21 Kinder mehr betreut werden. Deswegen wird es eine zweite Gruppe geben, die im St. Gallus Kindergarten untergebracht sein und vom Zellerkindergarten geführt wird. Damit steigt die Gruppengröße in der Gemeinde auf 25 an.
Aufgrund des Coronavirus’ haben die Räte per E-Mail geschlossen für den Kindergartenbedarfsplan, die neue Gruppe und somit auch die Anmietung eines neuen Raumes im katholischen Gemeindehaus gestimmt. CDU-Gemeinderat Christoph Dürr wollte wissen, ob für die zusätzliche Gruppe extra Personal eingestellt oder ob diese von den bereits eingestellten Kindergärtnern mitbetreut wird. Die Verwaltung sei gerade dabei, geeignete Mitarbeiter für die neue Gruppe zu finden.
Die Gemeinde suche zudem im Kindergarten St. Hedwig nach weiteren Optionen, der steigenden Kinderzahl gerecht zu werden. Außerdem beginne in Kürze der Neubau des Kindergartens in Waltershofen. Da das katholische Gemeindehaus saniert werden soll, müssen die beiden Gruppen des Zellerseekindergartens zu Beginn des Kindergartenjahrs 2021/2022 aus dem Gebäude wieder ausziehen. Die eine Gruppe wird zu einer Bauernhofkita in Unterhaid. Im Zellerseekindergarten konnten die Eltern ihre Kinder bereits dafür anmelden. Für die andere Gruppe will die Verwaltung „rechtzeitig eine Lösung entwickeln.“
Erstmals konnten die Eltern auch ihre Kinder im „Kinderhaus Regenbogen“, dem neu eröffneten Inklusionskindergarten, anmelden. In einer sogenannten Vergabesitzung gleichen die Leiter der Kindergärten die Wunschplätze mit ihren vorhandenen Kapazitäten ab. Wenn es nicht genug Kapazitäten im favorisierten Kindergarten gibt, wird der Zweitwunsch berücksichtigt.
Bereits das laufende Jahr ist laut Verwaltung mit 472 bereitgestellten
Plätzen ein neuer Rekord gewesen. Für das Jahr 2020/2021 gibt es mit 493 Kindern noch mehr Anmeldungen. Allein, dass der Tag der Einschulung um einen Monat verlegt wurde, führe dazu, dass etwa zehn Kinder für ein weiteres Jahr in der Kita bleiben. Höhere Zahlen gebe es laut Verwaltung auch im Außenbereich von Kißlegg. Um Buskinder aufzunehmen, plane die Gemeinde deshalb eine Haltestelle am „Kinderhaus Regenbogen“. Im kommenden Jahr rechne man damit, dass wieder mehr Kinder in die Grundschule wechseln und dadurch mehr Spielraum in den Kitas entsteht.
Durch die zusätzliche Gruppe gibt es ab August für 497 Kinder eine Betreuungsmöglichkeit in Kißlegg.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich damit die Zahl der vorhandenen Kita-Plätze fast verdoppelt. 94 der angemeldeten Kinder sind unter drei Jahre alt und deswegen in den beiden Kinderkrippen der Gemeinde untergebracht.
Von den 25 Gruppen befinden sich 18 in der Trägerschaft der Gemeinde, fünf gehören zur katholischen Kirchengemeinde, einer zum Verein „Freie Kindergärten“und einer zur Stiftung KZBO.
Der Gemeinderat unterstützt die Schaffung der neuen Kita-Plätze. So schreibt beispielsweise der SPDFraktionsvorsitzende Josef Kunz: „Ich denke, wir sind uns alle im Klaren darüber, dass die Schaffung einer eigenen, dauerhaften Lösung für unsere Kinderbetreuung oberste Priorität haben muss.“Und bedankt sich ausdrücklich bei allen Erziehern und Erzieherinnen für ihre „engagierte und liebevolle“Arbeit.
Ähnlich sieht das Jakob Frey von der SPD: „Ich finde, es hat oberste Priorität, nachdem wir die Bebauung in Kißlegg so fleißig vorangetrieben haben, dass wir die Infrastruktur nachrüsten“, schreibt er vor der digitalen Abstimmung. „Angefangen bei den kleinsten Mitbürgern unserer Gemeinde, ist es sinnvoll, die Betreuung für Kinder im Vorgrundschulalter sicherzustellen und gewährleisten zu können.“