Enttäuschend
Nach der Kommission ist vor der Kommission. So lässt sich das Ergebnis des Berichts der Rentenexperten beschreiben. Wichti- ge Fragen werden vertagt.
Für die Planung der eigenen Altersvorsorge ist das untauglich. Insbesondere die Frage, ob die Menschen länger arbeiten müssen als bis 67, bleibt unbeantwortet. Auch bleiben die Beamten bei der gesetzlichen Rente außen vor. Staatsdiener einzubeziehen hat im Nachbarland Österreich eine Stabilisierung des Systems bewirkt. Und auch die private Förderrente bleibt unangetastet. Statt kostengünstige Standardprodukte einzuführen, soll die Versicherungswirtschaft das Geschäft mit Riester-Renten fortführen – mit bekanntlich vielen zu teuren Produkten. Viel mehr war auch nicht zu erwarten, weil die Kommission
politisch geprägt war. Und Politiker scheuen bekanntlich notwendige Schritte, wenn sie der Wählerschaft schwer zu vermitteln sind. Gut ist, dass die gesetzliche Rente eine wichtige Säule der Altersvorsorge bleiben soll. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten zeigen, mit welchen Unsicherheiten die private Vorsorge behaftet ist. Dagegen ist das Umlagesystem gefeit, wie sich zuletzt während der Finanzkrise zeigte. Für eine weitere Schwäche kann die Kommission nichts: Viele ihrer Annahmen werden durch die bevorstehende Wirtschaftskrise geändert werden müssen. Da die Entwicklung der Renten eng an die der Konjunktur gekoppelt ist, wird ein stärkerer Reformbedarf der Alterssicherung viel früher eintreten als erwartet.