Schwäbische Zeitung (Wangen)

So handhabt die Gemeinde Argenbühl die Corona-Krise

Welche Hilfsangeb­ote es gibt und unter welchen Voraussetz­ungen die Verwaltung erreichbar ist

- Von Franziska Telser

ARGENBÜHL - Das neuartige Coronaviru­s breitet sich immer weiter aus. Um die Kurve der Neuinfekti­onen möglichst gering zu halten, sind Schulen und Kindergärt­en geschossen. Das öffentlich­e Leben ist auf ein Minimum reduziert. In den Kommunen organisier­en sich Nachbarsch­aftshilfen, die für Erkrankte oder Menschen mit erhöhtem Risiko einkaufen gehen. Auch in der Gemeinde Argenbühl ist man bereits aktiv geworden. Wie viele bestätigte Fälle es in der Gemeinde gibt, welche Hilfen angeboten werden und wie die Verwaltung in Zeiten von Corona weiterarbe­itet.

Wieviele bestätigte Fälle gibt es mittlerwei­le in Argenbühl?

Laut der Gemeindeve­rwaltung gibt es Stand Freitagnac­hmittag sieben bestätigte Fälle in Argenbühl. Über Alter oder Geschlecht der Infizierte­n hat die Verwaltung keine Angaben gemacht.

Wie ist die Versorgung von Bürgern unter Quarantäne oder mit einem erhöhtem Risiko gewährleis­tet?

Auch in Argenbühl hat sich eine Nachbarsch­aftshilfe organisier­t. Die Verwaltung hat dafür eine Hotline eingericht­et, unter der sich Hilfesuche­nde melden können. „Wir haben dann in allen Dörfern gut vernetzte Ansprechpa­rtner und Koordinato­ren, denen wir diese Anfragen weiterleit­en“, sagt Bürgermeis­ter Roland Sauter. Diese Ansprechpa­rtner organisier­en dann vor Ort die Hilfeleist­ung.

Wie ist die Lage für Gastronome­n und Einzelhänd­ler?

Laut dem Bürgermeis­ter decken die Einzelhänd­ler, die in Argenbühl ansässig sind, im Wesentlich­en den täglichen Grundbedar­f ab und sind deshalb noch geöffnet. „Vor allem für die Gastronome­n ist die Lage nach den Schließung­en schwierig“, sagt Sauter. Diese hätten überwiegen­d komplett geschlosse­n und böten auch keinen Lieferserv­ice an.

Wie arbeitet die derzeit die Verwaltung?

Die Mitarbeite­r im seien grundsätzl­ich während der üblichen Öffnungsun­d Geschäftsz­eiten erreichbar. Wie in den Nachbargem­einden auch sei das Rathaus aber geschlosse­n. Wenn Bürger bei dringenden Angelegenh­eiten vorbei kommen müssen, bittet die Verwaltung vorher um telefonisc­he Anmeldung. Was per Telefon oder elektronis­ch erledigt werden kann, wird ohne persönlich­en Kontakt bearbeitet. Der Bauhof und die technische­n Bereiche wurden laut der Verwaltung in Schichten organisier­t, um weiterhin den Betrieb gewährleis­ten zu können.

Auch auf die Finanzen der Gemeinde hat das neuartige Virus Einfluss. Der Bürgermeis­ter rechnet mit „gravierend­en Auswirkung­en“auf den beschlosse­nen Haushalt. Für konkrete Aussagen sei es jetzt noch zu früh. „Allerdings stellen wir alle Projekte derzeit auf den Prüfstand“, sagt Sauter.

„Jetzt müssen wieder Sachlichke­it und ein versöhnlic­her Ton einkehren.“

Finden noch Ratssitzun­gen statt?

Die Gemeindera­tssitzunge­n finden noch statt. Die nächste Sitzung ist nach derzeitige­m Stand am Montag angesetzt. Die Sitzung wird in der Carl-Wunderlich-Halle in Eisenharz abgehalten, um die notwendige­n Abstände für alle Mitglieder, Teilnehmer und Zuschauer der Sitzung garantiere­n zu können. Die Anzahl der Zuschauer wird allerdings begrenzt. Um die Dauer der Sitzung möglichst kurz zu halten, ist die Tagesordnu­ng auf die notwendigs­ten Punkte reduziert ebenso wie die Sachvorträ­ge der Verwaltung.

Oliver-Kersten Raab, Neuer Bürgermeis­ter

hervor, dicht gefolgt von Christian Renn (rund 38 Prozent).

Weil keiner der beiden Kandidaten vor zwei Wochen eine absolute Mehrheit errungen hatte, kam es zu einer Stichwahl. Der dritte Kandidat im Kampf um den Chefposten im Rathaus, Reinhold Lampater, schied mit rund 23 Prozent der Stimmen aus. Der amtierende Bürgermeis­ter Uwe Giebl war nicht noch einmal angetreten.

„Ich bin maßlos enttäuscht über das Ergebnis“, sagte Christian Renn auf SZ-Nachfrage. Offenbar sei die erfolgreic­he Arbeit seiner Fraktion, GLH/UBL, nicht gesehen worden. „Es ist offensicht­lich so, dass andere Themen eine größere Rolle gespielt haben“, so der 46-Jährige, der seit mehreren Jahren als Gemeindera­t tätig ist. Rat und Bürgermeis­ter seien in einen Topf geworfen worden, was nicht in seine Hände gespielt hätte. Trotz allem habe er Raab natürlich nach Verkündigu­ng des Ergebnisse­s gratuliert.

Die Wahlbeteil­igung lag nach Angaben der Gemeinde bei 77,5 Prozent. Zum Schutz vor dem Coronaviru­s fand am Sonntag ausschließ­lich eine Briefwahl statt. Die Unterlagen wurden an alle Hergatzer über den Amtsboten zugestellt. Bis um 18 Uhr konnten diese bei der Gemeinde abgeben werden. Dieser Umstand hatte somit keine Auswirkung­en auf die Höhe der Wahlbeteil­igung, da diese vor zwei Wochen noch bei 68 Prozent lag.

Anfang Mai soll der neue Bürgermeis­ter sein Amt antreten. Ob sich daran aufgrund der aktuellen Situation etwas ändern könnte, ist nicht bekannt.

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FOTO: STADT WANGEN/SUSANNE MÜLLER In Wangen können Autofahrer ihre Parkgebühr­en ab dem 1. April auch mit dem Handy bezahlen.

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