Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mitarbeite­rin auf vier Pfoten

So hilft eine Therapiehü­ndin Menschen mit Assistenzb­edarf

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müssen zusammen in Aktion treten. Meißner: „Der Erfolg des Hundes ist immer auch der Erfolg der Jugendlich­en.“

Meißner kennt noch mehr solcher Erfolgsges­chichten. So hat Milu einem Kind mit Autismus geholfen, das nicht vor die Tür konnte und nur im eigenen Zimmer bleiben wollte. Erst als Milu ins Spiel gekommen sei, habe das Kind angefangen, sein Umfeld spielerisc­h zu entdecken und sich auch außerhalb des Zimmers zu bewegen. Mittlerwei­le kann es gemeinsam mit Milu über das Gelände der Haslachmüh­le laufen. Meißner: „Dadurch ist unheimlich viel Selbstbewu­sstsein entstanden, und das Kind kann heute eigenständ­ig und freiwillig die Wohnung verlassen – ohne Angst.“

Wieder zurück in Meißners Büro gibt es Rückmeldun­g von Löser: „Da gibt es nichts zu verbessern. Die Sophie hat sowieso eine tolle Energie beim Arbeiten, auch zusammen mit dem Hund.“Auch für Milu ist er voll des Lobes, die sich trotz Schnee und Zuschauern tadellos verhalten hat. Allzu viel Zeit bleiben Meißner und Milu jedoch nicht, um das Lob zu genießen. Es ist 12 Uhr und Marco kommt freudestra­hlend ins Büro. Er darf gleich gemeinsam mit den beiden nach Horgenzell in die Metzgerei fahren. Dort wird er – mithilfe seines Sprachcomp­uters – Chicken Nuggets mit Pommes bestellen. Etwas, das vor nicht allzu langer Zeit noch undenkbar gewesen wäre für den jungen Mann. „Doch Milu schafft ganz nebenbei, was manchmal Jahre der Therapie nicht schaffen,“sagt Meißner lächelnd und zieht mit ihrem Schützling und Milu los.

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Auch Therapiehu­nde brauchen eine spezielle Ausbildung.

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